Wer ist schuld an Eis und Schnee?

Neunkirchen. Eisige Temperaturen und Schnee mit hier zu Lande noch selten erlebter Pracht und Macht prägen das zu Ende gehende Jahr 2010. Auf vielen Neunkircher Straßen geht's nur schleppend voran. Der Berufsverkehr schleicht. Und vereinzelt liegen jetzt auch die Nerven blank

Neunkirchen. Eisige Temperaturen und Schnee mit hier zu Lande noch selten erlebter Pracht und Macht prägen das zu Ende gehende Jahr 2010. Auf vielen Neunkircher Straßen geht's nur schleppend voran. Der Berufsverkehr schleicht. Und vereinzelt liegen jetzt auch die Nerven blank.So meldeten sich in den vergangenen Tagen etliche Bürger beim Sprecher der oppositionellen CDU-Stadtratsfraktion, Karl Albert. Allesamt waren sie verärgert über die Zustände auf den Neunkircher Straßen. Karl Albert im Gespräch mit unserer Redaktion: "Überall nur Eis, Eis, Eis. Viele Bürger, die bei mir angerufen haben, meinen, Neunkirchen sei die am schlechtesten geräumte Stadt im Saarland. Das ist unverantwortlich. Die Bürger erwarten auch bei widrigen Umständen verkehrssichere Straßen."

Solche Vorwürfe lassen die Stadtverwaltung nicht kalt. Die Antwort des Beigeordneten Sören Meng, der gestern den Oberbürgermeister vertrat, fiel deutlich aus. Meng: "Was der Zentrale Betriebshof derzeit leistet, ist kaum vorstellbar. Fast rund um die Uhr war unser Team in den letzten Tagen tätig. Mit großem Erfolg - denn die Hauptstraßen sind gut zu befahren. In dieser Situation Vorwürfe zu machen, halte ich für nicht angemessen und gegenüber dem Team geradezu unverschämt." Jeder, der mit offenen Augen durch Neunkirchen gehe, sehe, was hier geleistet wurde und werde. Sören Meng: "Ein dickes Kompliment an den Betriebshof, der Großartiges leistet. Hier wäre statt Kritik Lob angebracht."

Leider seien viele Bürgerinnen und Bürger für den schlechten Zustand ihrer Straßen selbst mitverantwortlich, da der Schnee nicht sachgemäß geräumt werde. Meng appelliert an Hausbesitzer und Mieter, den Schnee nicht einfach auf die Fahrbahn zu kehren. Dies sei unzulässig und mache die Situation nur gefährlicher.

Die städtische Pressestelle lieferte gestern Zahlen und Fakten: Der Zentrale Betriebshof (ZBN) war demnach vor und über die Feiertage mit acht Räumfahrzeugen, fünf Kleintraktoren und mit 50 Handstreuern in Bereitschaft beziehungsweise im Einsatz. Während der regulären Arbeitszeit stehen zusätzlich weitere 40 Mitarbeiter zur Verstärkung der Handstreukolonnen zur Verfügung. Die Fahrzeugbesatzungen stehen ab 4.30 Uhr und die Handstreuer ab 7 Uhr zur Verfügung. Die rund 550 Straßen, Wege und Plätze werden nach einer Prioritätenliste geräumt und gestreut. Eine Streupflicht gilt nur für solche Straßen, die verkehrswichtig und zugleich gefährlich sind.

Gestreut wird derzeit mit einem Salz-/Splittgemisch. Treppen, Rampen, Brückenauf- und -abgänge werden, soweit es erforderlich ist, mit streusalzhaltigen Mitteln abgestreut. Auf normalen Fußwegen wird mit Splitt abgestreut.

Zu Beginn der Winterdienstsaison waren 900 Tonnen Streusalz, 30 000 Liter Sole und 100 Tonnen Streusplitt eingelagert. Zur Zeit lagern noch 300 Tonnen Streusalz in den Silos des ZBN; Sole und Streusplitt ist nach Auskunft der Stadtverwaltung in ausreichender Menge vorhanden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort