Wenn Wünsche wahr werden

Neunkirchen. Raschelndes Geschenkpapier und strahlende Kinderaugen gestern Nachmittag im Gemeindesaal der Pauluskirche in Neunkirchen. Zwei Tage vor Heiligabend haben die Kinder von der Neunkircher Tafel schon ihre Geschenk-Wünsche erfüllt bekommen. Seit Wochen hatte Elke Cäsar, "die gute Seele der Tafel" bei ihrem Klientel nach den Weihnachtswünschen gefragt

 Kaufhof-Chef Markus Fernandez (rechts) und Christina Jacklofsky überreichten die 255 Päckchen an Caritas-Fachdienstleiter Thomas Hans. Foto: Willi Hiegel

Kaufhof-Chef Markus Fernandez (rechts) und Christina Jacklofsky überreichten die 255 Päckchen an Caritas-Fachdienstleiter Thomas Hans. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Raschelndes Geschenkpapier und strahlende Kinderaugen gestern Nachmittag im Gemeindesaal der Pauluskirche in Neunkirchen. Zwei Tage vor Heiligabend haben die Kinder von der Neunkircher Tafel schon ihre Geschenk-Wünsche erfüllt bekommen. Seit Wochen hatte Elke Cäsar, "die gute Seele der Tafel" bei ihrem Klientel nach den Weihnachtswünschen gefragt. Die wurden dann im Kaufhof am Stummplatz auf kleinen Zetteln an den Baum gehängt - und konnten von Kunden erfüllt werden. 100 der insgesamt über 250 Päckchen gingen an Tafel-Kinder, 150 wurden über den Caritas-Verband verteilt.Der fünfjährige Leonard hatte sich ein Spielzeug gewünscht. Was in dem großen Paket drin sein würde, konnte er sich aber nicht direkt vorstellen. Große Augen dann, als er einen ferngesteuerten Traktor mit Anhänger auspackt. "Genau so was liebt er", sagt seine Mutter.Ein paar Tische weiter sitzt Ulmije Schwickert mit ihren Kindern - insgesamt sind es fünf. Die Zwillinge Jeanette und Jennifer (fünf Jahre alt) wollen ihre Geschenke aber noch nicht aufmachen - dazu sind sie zu aufgeregt. Rigoroser ist da die kleine Kim, die sich was zum Anziehen gewünscht hatte. Und siehe da: Ein T-Shirt und dazu passende Handschuhe, die das Mädchen gleich anzieht. Und für ihren Bruder Nick gab es ein T-Shirt - Markenware. "Sowas hätte es von mir nicht gegeben", sagt seine Mutter, Silke Jakoby.Doch für die Kinder gab es nicht nur ihr Wunsch-Geschenk, sondern noch eine große Tüte mit Nüssen, Obst und Schokolade. Gespendet hat die 100 Schoko-Weihnachtsmänner Kontaktpolizist Werner Delles, der als Nikolaus verkleidet die Geschenke an die Kinder verteilte. Schon seit 30 Jahren bereitet er in Kindergärten und im Bekanntenkreis kleinen Kindern große Freuden. Und, wie Michael Schütz, Geschäftsführer des Caritas-Verbands betonte, zu einer guten Feier gehören nicht nur ein geschmückter Raum sowie Kaffee und Kuchen, sondern auch besondere Gäste. Diese waren gestern Nachmittag in Form des saarländischen Sozialministers Gerhard Vigener und Bürgermeister Jürgen Fried anwesend. Vigener machte darauf aufmerksam, dass "ein Weihnachten ohne Kinder nicht denkbar wäre" und dass Weihnachten ein "Fest der Solidarität und des Miteinanders ist. Die Tafel hier ist auch ein Ausdruck des Miteinanders." Bürgermeister Fried sicherte der Tafel auch im kommenden Jahr finanzielle Unterstützung zu und überreichte als Symbol auch gleich eine - wohlgemerkt private - Spende. Meinung

Geschenke für alle Kinder!

 Freuten sich über ihre Geschenke: Donita, Jeanette, Jessica, Arjent, Arlind und Jennifer (von links). Foto: Nele Scharfenberg

Freuten sich über ihre Geschenke: Donita, Jeanette, Jessica, Arjent, Arlind und Jennifer (von links). Foto: Nele Scharfenberg

Von SZ-RedaktionsmitgliedNele Scharfenberg Caritas-Geschäftsführer Michael Schütz wünscht sich für das neue Jahr, dass die Besucher der Tafel wieder weniger werden. Doch leider sieht es nicht so aus, als ob dieser Wunsch bald erfüllt werden würde. 150 Familien mit drei oder mehr Familienmitgliedern beziehen jede Woche Lebensmittel von der Tafel. Damit leistet diese ehrenamtliche Organisation einen wichtigen Beitrag für bedürftige Menschen. Doch gerade für Kinder sind Brot und Gemüse nicht genug. In der Weihnachtszeit wollen sie etwas Besonderes, wollen nicht dadurch bei ihren Freunden auffallen, dass die Geschenke, die sie sich wünschen, zu teuer sind. Und doch bleibt das, was in Politik und Gesellschaft schief geht, allzuoft bei den Kleinsten hängen.Deshalb setzt diese Aktion genau das richtige Zeichen. An Kindern sollte man nicht sparen. Schön, dass sich so viele Einzelpersonen, aber auch Firmen und Unternehmen gefunden haben, die über 250 Herzenswünsche zu erfüllen. Die Kleinen danken es einem immer mit einem Lächeln Auf einen BlickFast vier Wochen stand im Kaufhof ein "Wunschzettelbaum" mit Geschenk-Wünschen von bedürftigen Kindern, Die Wünsche mit einem Wert von rund 15 Euro wurden von Kaufhof-Kunden und Firmen oder Unternehmen erfüllt. Dies war in diesem Jahr die zweite Aktion in dieser Form und gleich eine Steigerung um das Doppelte. hi

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