Neunkirchen. Gemütlich liegen die Rinder zur Mittagsstunde in einem schattigen Plätzchen auf der Weide und genießen ihr gemächliches Dasein. Aber kaum kommen Bauer Karl Leibrock, seine Ehefrau Karin und Hund Struppi um die Ecke, rappeln sie sich auf und traben ihnen entgegen. Seit nunmehr acht Generationen ist die Familie Leibrock in der Landwirtschaft tätig. Karl Leibrock (72) arbeitet bereits seit seinem vierzehnten Lebensjahr im Familienbetrieb auf dem Eschweilerhof. "Vor etwa 15 Jahren haben wir einen neuen Weg eingeschlagen und uns auf extensive Landwirtschaft mit Direktvermarktung konzentriert. Seither halten wir auf der Weide eine Mutter-Kuh-Herde mit derzeit etwa 30 Rindern. Schweine stehen momentan rund 60 im Stall, aber Schweinezucht betreiben wir nicht mehr", erzählt Karin Leibrock. Auf chemischen Dünger werde ebenso verzichtet wie auf den Einsatz von Pestiziden oder Wachstumsförderern im Futter, fügt sie hinzu. "Als Eiweißträger verfüttern wir Erbsen statt Soja, weil das Soja genmanipuliert sein könnte", so die ehemalige Lehrerin. Geschlachtet wird in der Regel ein Schwein pro Woche und etwa einmal im Monat ein Rind. Im Hofladen werden die Wurst und das Fleisch dann direkt verkauft. "Unsere Kunden können sich zu hundert Prozent darauf verlassen, dass wir ihnen ausschließlich unsere Tiere anbieten und für die Herstellung der Wurst keine fremden Fleischabschnitte zukaufen", betont die Landwirtin. Neben Lyoner, Blut-, Leber- und Mettwurst, Fleischkäse und Wienern werden im Laden auch Eier aus Freilandhaltung, Nudeln, Essigsorten, Öle, Säfte und Schnäpse von Höfen aus der Region angeboten. Eine Spezialität ist nicht nur die selbstgekochte Marmelade, sondern vor allem der hauseigene Bauernschinken. "Wir würzen den Schinken mit reinem Kochsalz, Wacholder und Knoblauch und räuchern ganz natürlich mit Buchensägemehl. Dabei verzichten wir auf Nitrit-Pökelsalz, das sonst für eine Rotfärbung sorgt. Trotzdem hat unser Schinken eine derart schöne, gesunde Farbe, dass neulich ein Lebensmittelkontrolleur ganz erstaunt war. Es gibt Kunden, die einen weiten Weg wegen unserem Schinken auf sich nehmen."Selbstgebackener Kuchen Nicht nur Herzhaftes wird während der Öffnungszeiten auf dem Hof angeboten, im kleinen Hof-Café können es sich die Kunden bei einer Tasse Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, den Tochter und Konditormeisterin Carmen frisch zubereitet, gut gehen lassen. Zur Tradition des Familienbetriebs gehören die Hoffeste, die seit einem viertel Jahrhundert zweimal jährlich stattfinden. Die Besucher haben dann die Gelegenheit, den Hof, auf dem auch drei Geißen und sechs Pferde leben, zu besichtigen und bei Musik die hofeigenen Produkte zu kosten. Auch in diesem Jahr ist die Familie Leibrock wieder bei der SR 3-Sommeralm auf der Bergehalde in Landsweiler-Reden mit ihren Produkten vertreten. An vier Tagen, vom 8. bis zum 11. August, werden sie dafür sorgen, dass sich die Besucher nach dem Aufstieg unter anderem bei einer schmackhaften Rostwurst vom Eschweilerhof stärken können.

Auf einen BlickHof und Laden der Familie Leibrock befinden sich auf dem Eschweilerhof 22, zwischen Neunkirchen und Kirkel an der L113. Der Laden ist im Sommer nur freitags zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet, ab September an zwei Tagen, donnerstags und freitags, zwischen 14 und 18 Uhr. Am 4. und 5. September findet wieder das traditionelle Hoffest statt. Telefon (0 68 49) 7 86. pra