Weihnachtsmarkt Dreimal Advents-Stimmung in Nohfelden

Nohfelden · In Bosen, Mosberg-Richweiler und Walhausen verzauberten die Weihnachtsmärkte. Jeder auf seine ganz eigene Art und Weise.

 Trotz regnerischen Wetters hat der Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz in Bosen nichts von seiner Anziehung verloren.

Trotz regnerischen Wetters hat der Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz in Bosen nichts von seiner Anziehung verloren.

Foto: Ralf Mohr

Eine Weihnachtsmarkt-Rundreise bot sich am Samstag in der Gemeinde Nohfelden an. Dort lockten gleich drei Märkte: in Bosen, Mosberg-Richweiler und Walhausen.

Dass der Dorfplatz 2016 gepflastert wurde, hat sich einmal mehr bezahlt gemacht. Denn trotz des regnerischen Wetters am ersten Adventswochenende, hatten die Besucher trockene Füße beim Besuch des Weihnachtsmarktes. Es ist schon eine ganz besondere Stimmung in Bosen, wenn sich die Leute um die wärmenden Gittertonnen scharen, in denen Holzscheite züngelnd und bisweilen auch lodernd wohlige Wärme verbreiten. In diesem Jahr suchten die Gäste aber mehr den Schutz der Überdachungen an den Ständen, denn der Segen kam von oben und der hieß Regen.

„Aber davon lassen wir uns die Stimmung nicht vermiesen“, schmetterte eine Besucherin mit heißem Glühwein in der Hand. Bei den Hühnern, einer lustigen Mädelstruppe, die auch an Fastnacht aktiv ist, gab es einen ganz besonderen Glühwein, der unter dem Namen „Heißes Hinkel“, die Runde machte. Für die Kleinen gab es die alkoholfreie Variante unter der treffenden Bezeichnung „Küken-Punsch“. Bei der Tanzgruppe a. D. „Les Filous“ gab es neben Getränken auch noch selbst gebackenen Kuchen. Beim Pfeifenclub ging es da schon herzhafter zu, und beim Sportverein lockte im eigens dafür bereitgestellten Ofen gebackener Flammkuchen. An den Ständen der katholischen Frauengemeinschaft, der Feuerwehr, des Männergesangsvereins, herrschte auch schon bald vorweihnachtliches Gedränge. Alles in Allem viel Stimmung, viel Leckeres und gute Laune auf dem Weihnachtsmarkt in Bosen.

Gänzlich unbeeindruckt vom verregneten Adventssamstag zeigte man sich beim Weihnachtsmarkt in Mosberg-Richweiler. Das überdachte Areal an der Freizeithütte bietet nicht zuletzt durch den gemütlichen gusseisernen Ofen ein ganz besonders heimeliges Ambiente. Zum 18. Mal hat man dort zusammen den Advent gefeiert. Bei den Golden Girls gab es auch in diesem Jahr wieder herrlich leckere Getränke, so zum Beispiel der gehaltvolle Likör „Wick-Blau“, der ganz Nomen est Omen aus den bekannten Hustenbonbons und einer alkoholischen Grundlage besteht. Sandra, Uwe und Kira Loch hatten neben „Grumbeerkiechelscher met Äppelschmier“ den „Kleinen Grinch“ im Angebot. Eine kleine gehaltvolle Leckerei, die dem blauen Gift in nichts nachstand.

Aber es gab nicht nur Hochprozentiges. Vielmehr hatten die Golden Girls wieder tief in ihr Schatzkästlein gegriffen und neben mit Gewürzen verfeinerten Salzspezialitäten und feinen Ölen auch vielerlei Bastelgut feilgeboten. Und wen der Hunger plagte, der wurde mit einem selbst gemachten Flatschniggel zufriedengestellt. Beim Carnevalverein gab es Bratapfelpunsch und Kinderglühwein sowie Bratapfellikör. Die Damenmannschaft von Fußballverein kredenzte selbst gemachten Glühwein. Die Landfrauen sind berühmt für ihre süßen und herzhaften Waffeln, und gleich daneben boten die Jäger ein Wildgulasch an. Neben der herzhaften Rehsalami lockten vor allem auch die dunklen Bierspezialitäten aus dem hohen Norden. Die Freunde von Jagertee und Schnaps, aber auch von Grillwürstchen und Frikadellen kamen beim Sportverein auf ihre Kosten. „Das ess Hausmannskoschd“, brachte man es am Stand auf den Punkt. Jetzt fehlte nur noch der Nikolaus zur Glückseligkeit der kleinen Besucher und zur Freude der Großen.

Der Weihnachtsmarkt in Walhausen ist ebenso wie der in Mosberg-Richweiler in der glücklichen Situation, im Trockenen stattfinden zu können. Unter der festlich geschmückten Überdachung am Sportheim haben sich alle eingefunden, die den Advent begehen und dabei die Dorfgemeinschaft pflegen wollten.

Schon tags zuvor haben die regen Dorfbewohner den Christbaum gemeinsam aufgestellt und geschmückt (wir berichteten), und nun am ersten Adventssamstag wurde zünftig der Weihnachtsmarkt gefeiert. Wer Durst hatte, war beim FC Walhausen bestens aufgehoben. Und wen der Hunger plagte, fand bei der Jungen Union Flatschniggelburger, Rostwurst und Pommes. Nebenan bei den Landfrauen gab es Waffeln und bei der Feuerwehr es „Schneemännja“, soviel sei verraten:  brandheiß in der Wirkung. Bei den freien Wählern konnte man die würzige Gulaschsuppe probieren, und an der Frauen-Bullenbar suchten „Spirituelle Getränke“ ihre Abnehmer. Es wurden außerdem  Bastelarbeiten angeboten. Und bei der großen Tombola des Fördervereins des FC Walhausen gab es „nur Hauptgewinne“, wie man glaubhaft versicherte.

Ortsvorsteher Oliver Thome bat kurz um Gehör, um eine Spende an den Kinder-Hospizdienst Saar zu überreichen. Beate Leonhard-Kaul, selbst ein Kind des Dorfes, nahm die Spende entgegen. Zustande gekommen ist die Aktion an der vergangenen Kirmes. Helmut Dahlheimer von der Partyband Saxxes überreichte zusammen mit Oliver Thome und Bernd Schweig einen Adventskalender an Beate Leonhard-Kaul, der gefüllt war mit dem Erlös der Kirmes. Unterstützt wurde die Aktion von 26 Firmen. „Ungewöhnliche Menschen bekommen ungewöhnliche Geschenke“, erklärte Helmut Dahlheimer. Die 24 Überraschungen des Adventskalenders wurden noch nicht preisgegeben, nur so viel verriet der Bandleader: Das nächste Fest des Kinderhospiz solle in Walhausen stattfinden. „Das Schöne dabei wäre, dass keiner von deinem Team dabei arbeiten muss“, wandte er sich an Beate Leonhard-Kaul. Die IG Walhausen würde alle Dienste komplett übernehmen. Sichtlich gerührt nahm sie die Spende entgegen.

Ortsvorsteher  Thome eröffnete bei dieser Gelegenheit ein weiteres Novum, nämlich den ersten lebendigen Adventskalender der Ortsgeschichte. Die Resonanz sei auf Anhieb sehr groß gewesen und so können die Walhauser bis zum 24. Dezember fast jeden Abend ein Türchen aufmachen. Man trifft sich dazu vor dem jeweiligen Haus der teilnehmenden Familie und lässt sich überraschen.

Es werden Weihnachtsgeschichten vorgetragen und Musik zu Gehör gebracht. Lichterspiele, eine Krippenszene und gemütliche Umtrunke, eine Lichterwanderung und ein Konzert in der Katholischen Kirche sind nur ein paar der Highlights. Oliver Thome öffnete das erste Türchen am Adventsmarkt und sang mit Kindern ein Weihnachtslied, bevor der Nikolaus zusammen mit Knecht Ruprecht die Kinder mit  Weckmännern bedachte.

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