Waldkapelle erhält endlich eine Glocke

Selbach. Als der saarländische Ministerpräsident Peter Müller im Sommer 2008 durch die Naheregion wanderte, kam er auch an der Selbacher Waldkapelle vorbei. Neben vielen Bürgern hatten sich auch Mitglieder des Kirchenchores eingefunden, die den Gast mit einem Lied begrüßten. Die Sänger lobten darin nicht nur die schöne Umgebung, sondern auch die von ihnen seit Jahren gepflegte Waldkapelle

Selbach. Als der saarländische Ministerpräsident Peter Müller im Sommer 2008 durch die Naheregion wanderte, kam er auch an der Selbacher Waldkapelle vorbei. Neben vielen Bürgern hatten sich auch Mitglieder des Kirchenchores eingefunden, die den Gast mit einem Lied begrüßten. Die Sänger lobten darin nicht nur die schöne Umgebung, sondern auch die von ihnen seit Jahren gepflegte Waldkapelle. Im Liedtext hieß es: "Die Waldkapelle wär' komplett, es sei nur angedeutet, wenn sie zum Schluss nur eins noch hätt', 'ne Glocke, die hier läutet." Peter Müller verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und sagte sofort einen Glockenzuschuss von 2500 Euro zu. Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald ließ sich nicht lumpen und versprach den gleichen Betrag aus der Sparkassenstiftung zur Förderung des Landkreises. Der Grundstock war gelegt. Marienbild ziert GlockeNun bekommt die Waldkapelle bald ihre Glocke. Sie wird 68 Kilogramm wiegen, auf den Schlagton "b" gestimmt sein und auf einer Seite ein Bild der Mutter Maria sowie die Inschrift "Mir geschehe nach deinem Wort" tragen. Das Besondere an dieser Glocke wird sein, dass sie an diesem Samstag, 29. August, in Selbach gegossen wird. Schauplatz ist das Gelände vor der Kirche. Der Kirchenchor, der das Schauspiel organisiert, hat den Glockenguss komplett durchfinanziert. Zu den schon vorhandenen 5000 Euro legte der Chor selbst 4000 Euro dazu. Ein Spender machte die notwendigen 10 000 Euro voll. Die Glocke kostet 2500 Euro, Joch und Klöppel 1580 Euro, die Läutemaschine 3700 Euro und der Glockenturm an der Kapelle 2000 Euro. Nicht mitgerechnet ist die Eigenleistung des Chores beim Bau des Turmes. Die Glockengießerei in Maria Laach hat die Glockenform hergestellt, die am Nachmittag des 29. August in einer Grube versenkt wird. Der Schmelzofen für das Metall wird aus Schamottsteinen vor Ort gebaut. Bei Einbruch der Dunkelheit, etwa gegen 20.30 Uhr, erfolgt der Glockenguss. Nicht nur die Selbacher Waldkapelle bekommt eine Bronzeglocke, sondern auch die Nepomuk-Kapelle in Gonnesweiler, die im Moment eine alte Eisenglocke besitzt. Am Sonntag werden die beiden Glocken gegen 14 Uhr ausgegraben. Anschließend wird Pastor Stefan End sie erstmals anschlagen. Selbach feiert dieses große Ereignis mit einem zweitägigen Pfarrfest, dessen Erlös für eine andere Glocke bestimmt ist: für die 500 Jahre alte Antonius-Glocke im Turm der Kathreinen-Kapelle. Sie schweigt seit Monaten, weil der Glockenstuhl repariert werden muss. Das Pfarrfestgeld soll dabei mithelfen.Weihe am 3. OktoberNach dem Guss muss die Glocke in Maria Laach gereinigt und poliert werden. Der Terminplan sieht vor, dass die Glocke am 30. September in Maria Laach abgeholt wird. Zunächst wird sie in die Kathreinen-Kapelle gebracht. Dort ist am 1. Oktober eine Andacht, der sich eine Glockenprozession zur Kirche anschließen wird. Am 3. Oktober ist die Glockenweihe vorgesehen. gtr

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