Vorschusslorbeeren für den Kultur-Chef

Der von Zufällen mitbestimmte Lauf der Dinge spült Leute in Positionen, die man dort kaum erwartet hätte. Kristina Schröder war so ein Beispiel.

Im Alter von 32 Jahren wurde das Polit-Küken zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend berufen. Versierte Spitzenbeamte in ihrem Hause und die ganze Republik fragten sich, was die junge Dame eigentlich für so ein herausragendes Amt qualifiziert. Inzwischen hat Frau Schröder den Zenit ihrer Karriere bereits hinter sich - mit 36! Dieser Fall zeigt, wie hoch das Risiko ist, einem noch ungeschliffenen Juwel zu früh zu viel aufzubürden.

Auch in Neunkirchen hat es diese Woche eine Personalentscheidung gegeben, die klappen kann, aber nicht muss. Mit Uwe Wagner übernimmt einer die Leitung der städtischen Kulturgesellschaft, der mal gerade 31 Lenze zählt. Er hat sich unter knapp 100 Bewerbern durchgesetzt, Respekt. Trotzdem erkennen Außenstehende erst ansatzweise, was ihn für diese große Aufgabe prädestiniert. Seine Studienfächer passen - gewiss. Aber Führungserfahrung in ähnlichen Jobs, Orts- und Mentalitätskenntnis fehlen. Sicherlich wird Uwe Wagner alles geben, um die Vorschusslorbeeren zu rechtfertigen. Aber er wird auch Glück brauchen. Wir wünschen's ihm. Neunkirchens kultureller Höhenflug muss weitergehen.

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