Von Sötern in die weite Welt

Sötern · Ihre Produkte sind im neuen Berliner Schloss verarbeitet, im Potsdamer Platz ebenso. Sie stecken im Zentralgebäude des Ferienparks am Bostalsee. Auch im Forschungszentrum Cern in der Schweiz. In Baustellen in vielen Ländern der Welt werden sie eingesetzt. Hergestellt werden sie in Sötern. Die Rede ist von Schalungs- und Lüftungssystemen der Firma MSL.

 Ingo Mathieu mit seinen Kindern Marc-Oliver und Jennifer im Werk. Foto: B&K

Ingo Mathieu mit seinen Kindern Marc-Oliver und Jennifer im Werk. Foto: B&K

Foto: B&K

Häuslebauer wissen, welche Arbeit eine gute Verschalung macht, damit der Beton dort bleibt, wo er hingehört. Da müssen Bohlen aufgestellt, gegen das Verrutschen abgesichert werden. Da müssen kleine Holzkästen für Aussparungen gezimmert und eingesetzt werden. Und ist der Beton hart, muss die Verschalung wieder ausgebaut werden. Das kostet Zeit und Kraft.

Hier setzt die Firma MSL, Mathieu Schalungssysteme und Lufttechnische Komponenten GmbH, aus Sötern mit ihren Schalungssystemen aus Stahlblechen an. "Unser Spektrum ist unwahrscheinlich groß", erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Ingo Mathieu im SZ-Gespräch. Ob Fundamentschalung oder Rohrsysteme, ob rund, eckig, oval: "Wir machen alles nach dem Wunsch der Kunden aus einer Hand", so Mathieu. Selbst im Schachtbau werden Produkte aus Sötern eingesetzt. Die Rohrwickelmaschinen im Werk können Rohre aus verzinktem Stahlblech in einem Durchmesser von vier Zentimetern bis zwei Meter herstellen. In ganz Deutschland gebe es keinen vergleichbaren Hersteller, der dieses Spektrum anbietet.

Verlorene Schalung ein Gewinn

Die dabei eingesetzte sogenannte verlorene Schalung ist ein Gewinn. Denn sie wird nur einmal eingesetzt, verbleibt also im Bauwerk: "Der große Vorteil liegt dabei in der Montagegeschwindigkeit", sagt der Geschäftsführer.

Die zweite Säule des Unternehmens ist der Bau von Lüftungselementen bis zwei Meter Durchmesser. Seit 2014 gibt es darüber hinaus eine neue Produktlinie für Haus, Garten und Freizeit mit Hochbeeten, Pflanzenpyramiden und Kompostern aus den verzinkten Stahlblechen.

"Wir verarbeiten 800 bis 1000 Tonnen Material im Jahr", sagt Mathieu. Sein Unternehmen beschäftigt 24 Mitarbeiter. Unter ihnen vier Auszubildende. "Wir sind international gut aufgestellt", freut sich Ingo Mathieu. Man habe viele Kunden . Woher aber wissen die, was in Sötern angeboten wird? Man besuche zahlreiche Fachmessen und informiere dort über die Produktpalette, unterstreicht Mathieu: "Es gibt fast kein Land, in dem wir noch nicht waren." In England, Polen, Tschechien und in Deutschland habe man Baumessen besucht. Mathieu: "Entscheidend ist für uns, dass wir nah an den Kunden sind."

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Hintergrund Das Werk in Sötern gibt es seit 1962, gegründet wurde es von der Firma Mabag Maschinen- und Apparatebau aus Sulzbach, später übernommen vom Saarberg-Konzern und dann durch den DSD Dillinger Stahlbau . Im Jahr 2000 hat die Firma MSL das Werk übernommen, seitdem ist Ingo Mathieu geschäftsführender Gesellschafter, vorher war er seit 1988 Betriebsleiter. Heute hält die Familie Mathieu 85 Prozent am Unternehmen, Vertriebsleiter Andreas Liesmann weitere 15 Prozent. Ingo Mathieus Ehefrau Monika und die Kinder Jennifer und Marc-Oliver arbeiten in der Firma mit. Das Betriebsgelände in der Industriestraße in Sötern ist 49 000 Quadratmeter groß. Die Fertigungshalle umfasst 5400 Quadratmeter. Seit 16 Jahren gibt es die Firma MSL. Als kleines Dankeschön hat das Unternehmen im vergangenen Jahr zum 15-jährigen Bestehen fünf Hochbeete für Kindergärten in der Region im Wert von gut 2000 Euro gestiftet. vf

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