Von Los Angeles an den Hüttenberg
Neunkirchen/Spiesen/Saarbrücken. Er stammt aus Spiesen, lebt mittlerweile in Saarbrücken und hat in den USA Kunst studiert: Der 45-jährige Franz Schmidt arbeitet seit 1991 professionell als Künstler. "Vorher habe ich mehr zum Spaß gemalt", sagt er in einem Gespräch mit unserer Zeitung
Neunkirchen/Spiesen/Saarbrücken. Er stammt aus Spiesen, lebt mittlerweile in Saarbrücken und hat in den USA Kunst studiert: Der 45-jährige Franz Schmidt arbeitet seit 1991 professionell als Künstler. "Vorher habe ich mehr zum Spaß gemalt", sagt er in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Er erinnert sich, dass er zu dieser Zeit bereits mal einen Comic an eine Musikzeitschrift verkauft hat. Wer Franz Schmidt als Künstler in eine Schublade stecken möchte, der hat Pech: "Ich schaue stilsicher darauf, dass ich mich nicht festlege", sagt er und ergänzt: "Ich mache ausschließlich Auftragsarbeiten. Egal ob Karikaturen, Berggipfel, Personen, oder Gemälde im Stil des Künstlers James Rizzi." Am 29. Mai beispielsweise wird Franz Schmidt im Bundesrat in Berlin live malen. Außerdem ist er derzeit für ein Hotel in Freiburg tätig, und auch das Max-Planck-Institut in Freiburg hat Interesse bekundet. Schmidt wird über Agenturen vertreten, aber auch über das Internet oder per Mundpropaganda wird man auf ihn aufmerksam. Mundpropaganda macht auch sein Freund und Auftraggeber Guido Seitz, der ihm jetzt bei einem Treffen in Neunkirchen angeboten hat, sein Atelier in einem Gebäude am Neunkircher Hüttenberg einzurichten. Dem Neunkircher Unternehmer Seitz gehört dieses Haus gemeinsam mit den Neunkirchern Michael Edelbluth und Christoph Herrmann. "Ab 1. Mai stellen wir Franz Schmidt diese 150 Quadratmeter - es handelt sich um Räumlichkeiten mit Schaufenstern - ein Jahr kostenlos zur Verfügung. Er muss lediglich die Nebenkosten zahlen", sagt Guido Seitz. Zudem würden die drei Eigentümer am Verkauf der Werke beteiligt, die Schmidt am Hüttenberg ausstellt und anfertigt. Der Künstler, der derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Atelier ist, sagte spontan zu (wir werden berichten). Dass Franz Schmidt spontan ist, zeigt auch die Tatsache, dass er, als er 1989 nach Amerika gegangen ist, um Musik zu machen - Schmidt spielt derzeit nebenher in drei Bands - spontan zur Kunst gewechselt ist, mangels Plattenvertrag. Genauer gesagt begann er damals, in Los Angeles in einer Bäckerei zu arbeiten. "Die haben dort mit Airbrush und Lebensmittelfarbe überdimensionale Kuchen hergestellt", erinnert sich der Künstler. So habe alles angefangen. Nachdem er daraufhin einige Workshops machte, begann er dann wenig später, Kunst zu studieren. 1999 kam er schließlich zurück ins Saarland. "Der Exotenbonus war nach meiner Rückkehr ins Saarland hilfreich", so Schmidt schmunzelnd weiter. Nach einigen Tagen flatterten ihm bereits die ersten Aufträge ins Haus. "Es läuft natürlich nicht immer toll, aber man muss durchhalten." Und auch wenn die Malerei nach eigener Aussage nicht sein Grundbedürfnis ist - "ich muss nicht malen, um glücklich zu sein" -, so ist er doch mit Herzblut bei der Sache. "Ich male gerne große Sachen", sagt er. Gerne erinnert er sich auch daran, dass er mal einen Flipper für ein privates Penthouse entworfen hat. Sein Traum wäre es nun, einen ACDC-Flipper zu entwickeln. "Wir stehen mit dem Management von ACDC in Kontakt. Es ist aber nicht so einfach, da an jemanden ranzukommen." Bis er sich diesen Traum erfüllen kann, hat Schmidt allerdings noch andere Aufträge und Visionen. So ist er derzeit mit dem Saarbrücker Kulturamt im Gespräch und würde gerne Saarbrücker Industriegebäude großflächig bemalen. Ohne bis jetzt in dieser Richtung irgendwelche Gespräche geführt zu haben, könnte er sich das auch für die Hüttenstadt Neunkirchen gut vorstellen. "Ich muss nicht malen, um glücklich zu sein."Franz Schmidt
Zur PersonFranz Schmidt ist in Spiesen aufgewachsen, heute lebt er in Saarbrücken. Der 45-Jährige hat in den USA Kunst studiert. Nach dem Studium kehrte er ins Saarland zurück und macht seitdem Auftragsarbeiten für Firmen, Institutionen und Privatleute in ganz Deutschland. ywi