Verteidigt die SPD ihre absolute Mehrheit?

Kommunalwahl ist im Saarland am 25. Mai. Wer tritt wo mit welchen Zielen an? Diese Frage beantwortet die Saarbrücker Zeitung in einer Serie. Heute geht es um die Gemeinde Rehlingen-Siersburg.

 Im Rathaus in Siersburg tagt bald ein neuer Gemeinderat. Foto: Hartmann Jenal

Im Rathaus in Siersburg tagt bald ein neuer Gemeinderat. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Rehlingen-Siersburg. Zehn Ortsteile hat die Gemeinde Rehlingen-Siersburg und damit insgesamt 14 700 Einwohner. Davon sind 12 370 Bürger wahlberechtigt.

Vier Parteien treten bei der Kommunalwahl an, um sich für die 33 Plätze im Gemeinderat zu bewerben: CDU, SPD; Linke und Grüne. Im Gemeinderat waren bisher die SPD mit 18 Mitgliedern und die CDU mit elf Mitgliedern vertreten sowie Linke, FWG und Grüne mit jeweils einem Sitz, außerdem gab es ein parteiloses Mitglied.

Seit 1974 besteht die Gemeinde in ihrer heutigen Form: Die Ortsteile Biringen, Eimersdorf, Fremersdorf, Fürweiler, Gerlfangen, Hemmersdorf, Niedaltdorf, Oberesch und Siersburg waren zuvor selbstständig und wurden im Zuge der kommunalen Neugliederung mit der Gemeinde Rehlingen zusammengeschlossen. Bürgermeister ist seit 1991 Martin Silvanus (SPD).

Die Niedtalkommune verfügt über sieben Kindergärten sowie über drei Grundschulen (Rehlingen, Siersburg und Hemmersdorf) und eine Erweiterte Realschule/Gemeinschaftsschule in Rehlingen.

Zwischen Rehlingen-Siersburg und der benachbarten französischen Gemeinde Bouzonville besteht eine offizielle Städtepartnerschaft seit Mai 1979.

Mit ihren 61 Quadratkilometern gehört die Wohngemeinde zu den flächengrößten des Saarlandes. Die reizvolle Landschaft im Niedtal verleiht der Gemeinde einen Großteil ihrer touristischen Attraktivität: Zwei Campingplätze sind am nur 16 Kilometer langen Lauf des Flusses auf deutschem Gebiet angesiedelt. Wandern ist ein großes Thema in der Niedgemeinde.

Die Spitzenkandidaten der Parteien sind: Manfred Kelm, CDU, Bankkaufmann, Jahrgang 1954 aus Siersburg, Reinhold Jost, SPD, Finanzfachwirt/Minister, Jahrgang 1966, ebenfalls aus Siersburg, Peter Thiel, Linke, technischer Angestellter, Jahrgang 1946, aus Oberesch, und Alexander Raphael, Grüne, kaufmännischer Angestellter, Jahrgang 1970, aus Rehlingen. Manfred Kelm: Mehr Kontrolle, vor allem in den Firmen, die der Gemeinde gehören, oder an denen sie beteiligt ist. In diesen Firmen werden wichtige und kostspielige Entscheidungen gefällt. Gemeindeentwicklungskonzept: Bestandsaufnahme, Feststellung der finanziellen Ressourcen und Prioritätenplan. Demographischer Wandel in unserer Gemeinde, Leerstände: Förderprogramm zur Sanierung und Abriss von alter Bausubstanz, um die Dörfer nicht aussterben zu lassen.

Reinhold Jost: Die Alleinstellungsmerkmale unserer Gemeinde erhalten: Die niedrige Verschuldung bei bezahlbaren Gebühren und Steuern, die hervorragende Infrastruktur für Vereine und Hilfsorganisationen sowie gute Kitas und Schulen mit Ganztagsangeboten, die intakte Natur mit ihrem touristischen Potenzialen nutzen. Kurzum: Wir arbeiten weiter am Erhalt unserer lebens- und liebenswerten Wohlfühlgemeinde im Grünen.

Peter Thiel: Sanierung der Grundschulen und Dorfgemeinschaftshäuser. Eigeninitiativen von Vereinen fördern, Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturenscheidungen. Stärkung der Ortsräte durch ein eigenes Budget, Austritt aus dem EVS.

Alexander Raphael: Den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen. Unsere Gemeinde lebens- und liebenswert gestalten (Kinder- und Jugendvereinsarbeit erhalten und Ausbau von Einrichtungen fördern, bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Familien und Alleinerziehende fördern). Energiewende und Umsetzen des 2012 bereits verabschiedeten Energiekonzeptes. Kelm: Ich rechne mit einem Zugewinn der CDU sowie der Grünen. Die SPD wird leicht verlieren.

Jost: Wir wollen die absolute Mehrheit im Gemeinderat verteidigen.

Thiel: Wir hoffen, das Ergebnis der letzten Kommunalwahl deutlich zu verbessern.

Raphael: Wir streben ein gutes Ergebnis an, um eine Fraktionsstärke bilden zu können, und um damit das Ende einer möglichen erneuten absoluten Mehrheit zu verhindern. Kelm: Kooperationspartner können alle demokratischen Kräfte sein, die nach der Wahl im Rat vertreten sind. Auch bisher kam es zu wechselnden Allianzen, da die Räte meist sachthemenorientiert sind.

Jost: Wir wollen auch in Zukunft mit allen im Rat vertretenen Parteien und Gruppen zusammenarbeiten, solange sich unsere Ziele in Übereinstimmung bringen lassen.

Thiel: Wir sind für jeden offen, der mit uns inhaltlich übereinstimmt.

Raphael: Nach der Kommunalwahl werden wir uns daran orientieren, mit welchem Partner wir unsere grünen Themen und Ideen umsetzen können.

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