Veilchenduft für die Hormone

Selbach. Veilchen und ein Omnibus, Kurschatten und Liebhaber, rabiate Schwiegermütter und ein Opa im zweiten Frühling: Das waren die Zutaten für einen gelungenen Theaterabend am vergangenen Wochenende in Selbach.Dazu lud der Theaterverein Nahequelle Selbach am Samstag und Sonntag in den Saal Birtel ein

 Ganz wirr vom Veilchenduft: Gerd Becking, Guido Becking und Hermine Thome (von links). Foto: atb

Ganz wirr vom Veilchenduft: Gerd Becking, Guido Becking und Hermine Thome (von links). Foto: atb

Selbach. Veilchen und ein Omnibus, Kurschatten und Liebhaber, rabiate Schwiegermütter und ein Opa im zweiten Frühling: Das waren die Zutaten für einen gelungenen Theaterabend am vergangenen Wochenende in Selbach.Dazu lud der Theaterverein Nahequelle Selbach am Samstag und Sonntag in den Saal Birtel ein. "An beiden Abenden waren jeweils etwa 160 Besucher gekommen", freute sich der stellvertretende Vorsitzende Dietmar Stegmaier über den Erfolg des Stückes.Der Vorsitzende Gerd Becking stand selbst als Akteur für den Schwank "Veilchenduft im Omnibus" mit auf der Bühne. Er mimte hervorragend den Hausbesitzer Erwin Schläfer, der gerade von einem Kuraufenthalt zurückkehrt. Dort musste er wegen seines nicht immer tadellosen Verhaltens drei Tage früher als geplant abreisen.Aus Angst vor der Reaktion seiner werten Gattin Emma Schläfer möchte er sich, als Frau verkleidet, bei seinem guten Freund, dem Witwer Rolf Taube, einquartieren. Diesem Plan macht jedoch die rabiate Schwiegermutter Taubers ein jähes Ende, so dass Erwin wieder zurück nach Hause gehen muss. Als seine Frau von ihrem Wellnessurlaub mit einem französischen Liebhaber im Schlepptau zurückkehrt, gibt sich Erwin als eine alte Bekannte mit Namen Adele Kehraus aus und bleibt für die nächsten Tage als Gast in seinem eigenen Haus.Die Situation spitzt sich zu, als eine Reporterin der Familie einen Gewinn über 25000 Euro aushändigen möchte, den Emma Schläfer als "Hausfrau des Jahres" gewonnen hat. Dumm nur, dass diese in dem Bewerbungsschreiben ihre Familie völlig neu erfunden hat. So müssen plötzlich eine humpelnde Schwester, ein homosexueller Sohn, eine Tochter mit Sprachfehler und ein seniler alter Opa her, die allesamt von der Hausfrau umhegt und gepflegt werden. Als dann auch noch Erwins "Kurschatten" Klara von Geldig auftaucht, ist das Chaos perfekt.Diese lustige Verwechslungsgeschichte mit immer neuen Wendungen sorgte dafür, dass es den Zuschauern während des fast dreistündigen Programmes nicht langweilig wurde. Dazu trug sicherlich auch die souveräne schauspielerische Leistung der Akteure mit ihrem herrlichem Selbacher Dialekt bei. Tränen lachten die Besucher vor allem über Hansi Stieren, der den in den zweiten Frühling gekommenen Opa Otto spielte. Dieser versuchte durch tägliches, eigensinniges Meditieren mit dem steten Ausruf "Omnibus, Omnibus" und einigen Spritzern Veilchenduft-Parfüm, seine Hormone in Schwung zu halten, um anschließend auf dem Friedhof reiche Witwen zu becircen."Das Stück ist bei den Leuten sehr gut angekommen", erklärt Dietmar Stegmaier begeistert.Seit September probten die Akteure des 90 Mitglieder starken Vereins das Stück, das auch am kommenden Wochenende wieder im Saal Birtel aufgeführt wird.Für die Vorstellung am Samstagabend um 20 Uhr sind noch wenige Plätze frei.

Auf einen Blick: Die Akteure: Gerd Becking, Hermine Thome, Hansi Stieren, Carsten Zöhler, Arnold Becker, Martina Becking, Guido Becking, Julia Jung, Sabine Stegmaier; Regie und Bühnenbild: Edwin Klemm, Souffleuse: Anne Dupont, Maske: Julia Jung, Ramona Stoll, Sabine Stegmaier, Helene Massing-Zipf, Anne Dupont. bi

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