Väter von morgen feiern schon heute

Nohfelden · Schon am Morgen ging es für viele mit dem Bollerwagen Richtung Bostalsee. Dort feierten die jungen Leute meist mit eigenem Musikprogramm. Bis Redaktionsschluss meldete die Polizei vier Schlägereien.

 Cristian Frey (links, vorne) kommt mit seinen Freunden von Hirstein aus an den See. Im Gepäck: fette Hip-Hop-Beats.

Cristian Frey (links, vorne) kommt mit seinen Freunden von Hirstein aus an den See. Im Gepäck: fette Hip-Hop-Beats.

Schon früh am Donnerstag machen sich die Fußgruppen Richtung Bostalsee auf. In Hirstein treffen Cristian Frey und seine Weggefährten ein. Das Proviant wird verstaut, die Musikanlage angeschaltet, aus den pyramidenförmigen Lautsprecherboxen dringt Hip-Hop-Sound und bringt die Maiwanderer mit dem Mega-Bollerwagen in Schwung. Nach erster Schätzung laut Seeverwaltung steuern am frühen Nachmittag 3000 Menschen aus verschiedener Richtung den Bostalsee an. Einen solchen Top-Besuch hat Veranstalter Bosaarium Event GmbH schon im Vorfeld erahnt: Deshalb wurde die Musikbühne aus dem Biergarten an den Eingangsbereich des Strandbades verlegt. Dadurch hat sich die Einlasskontrolle, wie es sie noch am 1. Mai gab, erledigt. Punkt 16 Uhr legt die Band Buhää & The Rhabarbers los. Der Biergarten ist gut besetzt, Sonnenanbeter genießen die wohltuenden Strahlen in den Liegestühlen.

"Das Lied ist für alle, die schon 16 Kasten Bier getrunken haben und es lässt gut mitschunkeln", verspricht der Frontmann der Band und stimmt "Country Roads, take me home" an. Das interessiert die ständig einlaufenden Fußgruppen mit ihren Bollerwagen wenig. Im Kreuzungsbereich dominiert Hip-Hop und die Jungs und Mädels tanzen um ihre Karren.

"Mit unserem Aggregat könnten wir den ganzen Bostalsee mit Strom versorgen", berichtet Cristian Frey, der mit seiner Gruppe nach sechs Stunden aus Hirstein eingetroffen ist. Ein paar Meter daneben parkt das Team "Mai-Tour 2016" den Wagen. Ebenfalls sechs Stunden inklusive Grillpause haben sie für die Route von Sötern über Bosen benötigt. Familien breiten auf den Wiesen entlang des Sees Decken aus und picknicken gemütlich.

15 Bereitschaftspolizisten bewegen sich derweil locker in der Menschenmenge. "Wir hatten vorher besprochen, dass wir alles in einer sehr angenehmen Art machen wollten", erklärt der stellvertretende Türkismühler Polizeichef Hans-Jürgen Kugel. Wenn jemand aus der Reihe getanzt ist, haben die Beamten allerdings einen anderen Ton anschlagen müssen. Ein erster Störenfried wird gegen 16.30 Uhr nach einer Schlägerei von der Party entfernt. Die Ordnungshüter liefern den Heranwachsenden im Zelt des Deutschen Roten Kreuzes ab. Laut Polizei haben sich bis gegen 19 Uhr nur wenige daneben benommen. Die Bilanz: Drei Körperverletzungen und eine gefährliche Körperverletzung - jeweils nach Schlägereien unter Alkoholeinfluss.

 Viel los: Junge Leute feiern am Bostalsee. Fotos: B&K

Viel los: Junge Leute feiern am Bostalsee. Fotos: B&K

Eine Slapsticknummer kann nun noch einem Jugendlichen teuer zu stehen kommen. Vor der Seeverwaltung ist er unerlaubt in einen abgestellten Golfwagen eingestiegen. Absolutes Pech für ihn. Weil er mit seinem Fuß den Rückwärtsgang des Fahrzeug ausgelöst hat, rollt dieser zurück und prallt gegen ein Schild. Dieses wiederum landet auf einem Auto. Dem Jugendlichen wird eine Blutprobe entnommen. Die Polizei schätzt, dass in der Spitze 12 000 Menschen am Vatertag an den Bostalsee gekommen sind. Beim Anmarsch habe es keine größeren Verschmutzungen gegeben, so Kugel.

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