Unverzichtbares Organisationstalent

Neunkirchen. Das Jahr 1959 war sehr ereignisreich. Zum Beispiel erblickte die Barbie-Puppe das Licht der Welt, Hawaii wird 50. Staat der USA und der Dalai Lama flieht aus Tibet nach Indien. Kurzum, lang ist's her. Am 1. April 1959 geschah auch in Neunkirchen etwas: Marianne Bost begann ihre Lehre in der Lindenapotheke und arbeitet bis auf den heutigen Tag dort

 50 Jahre arbeitet Marianne Bost nun schon in der Lindenapotheke. Unser Bild zeigt sie mit Christoph Bertram, Apotheker in der dritten Generation. Foto: Andreas Engel

50 Jahre arbeitet Marianne Bost nun schon in der Lindenapotheke. Unser Bild zeigt sie mit Christoph Bertram, Apotheker in der dritten Generation. Foto: Andreas Engel

Neunkirchen. Das Jahr 1959 war sehr ereignisreich. Zum Beispiel erblickte die Barbie-Puppe das Licht der Welt, Hawaii wird 50. Staat der USA und der Dalai Lama flieht aus Tibet nach Indien. Kurzum, lang ist's her. Am 1. April 1959 geschah auch in Neunkirchen etwas: Marianne Bost begann ihre Lehre in der Lindenapotheke und arbeitet bis auf den heutigen Tag dort. Mehr als ein halbes Leben in einer Firma zu arbeiten, das schaffen die wenigsten. Fritz Bertram hieß damals ihr Chef. Ihm folgte sein Sohn Wolfgang und heute leitet der Enkel des Gründers, Christoph Bertram, das Unternehmen, und Marianne Bost ist immer noch dabei.Zu ihren ersten Aufgaben, so erinnert sie sich heute noch gerne, gehörte damals das Aussortieren der Stängel aus dem Pfefferminztee. Ihre Begeisterung hielt sich in Grenzen, berichtet sie heute lachend, und sie habe sich an ihrem ersten Tag in der Lindenapotheke ernsthaft überlegt, ob es einen zweiten geben würde. Es gab ihn, und zirka 18 250 weitere Tage sollten folgen. Ihr Organisationstalent, so erzählt Apotheker Wolfgang Bertram, habe dazu geführt, dass Marianne Bost schnell als unverzichtbar galt. Ob die jährlichen Inventuren, einige Umbaumaßnahmen oder technische Neuerungen auf dem Gebiet der Lagerhaltung und Arzeimittellogistik, Marianne Bost sei stets dabei gewesen, so Bertram. Die Freude am Lernen und am Neuen habe die Jubilarin im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe von Zusatzqualifikationen erwerben lassen. Als einzige Apothekenhelferin im Saarland zum Beispiel erwarb sie nach der Sekretärinnen-Ausbildung die Ausbildungsbefugnis für Büroberufe bei der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, das war 1972. Als Anfang der 1980er Jahre die elektronische Datenverarbeitung Einzug hielt, war sie an der Einführung der neuen Technologie in den Apotheken der Familie Bertram maßgeblich beteiligt. Inzwischen, sagt Christoph Bertram, habe Marianne Bost zwar die Ruhestandsgrenze erreicht und überschritten, aber "sie kann es noch nicht lassen. Sie möchte ihre Arbeitskraft und ihr Wissen nach wie vor der Linden-Apotheke zur Verfügung stellen. Und das ist auch gut so", so Bertram Junior. eng

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