Uniklinik will für Zahnmedizin kämpfen

Saarbrücken · Die Medizinische Fakultät des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) will für den Erhalt der Zahnmedizin kämpfen. Das machten Vertreter am Donnerstag vor dem Wissenschaftsausschuss des Landtags deutlich.

Der Wissenschaftsrat, der im Auftrag der Landesregierung ein Gutachten für die Entwicklung der saarländischen Hochschule erstellt hat, hatte empfohlen, den Studiengang von 26 auf 40 Studierende pro Jahr zu erweitern. Sei dies nicht möglich, solle über eine Schließung der Zahnmedizin nachgedacht werden. Gleichzeitig lobte das Bundes-Gremium die Zahnmedizin für seine Forschungsleistung.

"Die Fakultät stimmt der Sichtweise, dass für einen Studiengang Zahnmedizin unbedingt 40 Plätze erforderlich sind, nicht uneingeschränkt zu", sagte der Ärztliche Direktor des Uniklinikums, Wolf-Ingo Steudel. Die Fakultät habe gezeigt, dass sie auch mit einem kleineren Studiengang wissenschaftlich konkurrenzfähig ist. Steudel betonte: "Würde die Fakultät der Empfehlung des Wissenschaftsrates folgen und den Studiengang Zahnmedizin unter Beibehaltung der forschungsaktiven Lehrstühle (Parodontologie und Prothetik) schließen, so wären keine substanziellen Einsparungen zu erzielen." Diese Bereiche seien auch bedeutend für die Patientenversorgung in der Region, etwa für Tumor- und Strahlenpatienten. Die kieferchirurgische Versorgung müsste durch das UKS für ein Haus der Maximalversorgung auf alle Fälle erhalten werden.

Die Empfehlung des Gremiums, Patienten zur Lungentransplantation aufgrund seiner Ansicht nach zu geringer Fallzahlen von Homburg nach Mainz oder Heidelberg zu überweisen, ist für das UKS nicht nachvollziehbar. "Die Kompetenz ist bei uns sehr hoch. Mainz hat eine geringere Zahl an Lungentransplantationen als wir, Heidelberg hat überhaupt kein Lungentransplantationsprogramm." Die Anhörungen vor dem Ausschuss werden am 26. März fortgesetzt.

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