Ungehinderter Blick auf den Müll

Sulzbach · Wer seinen Unrat in die Landschaft schmeißt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld einhergeht. Das erklärt die Stadt Sulzbach auf die Beschwerde eines Bürgers hin. Manchmal gelingt es auch, Umweltferkel zu ermitteln.

 Adolf Schmidt ist verärgert über den Müll, der hinter seinem Grundstück abgeladen wird. Foto: B&B

Adolf Schmidt ist verärgert über den Müll, der hinter seinem Grundstück abgeladen wird. Foto: B&B

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Seit 51 Jahren wohnt Adolf Schmidt mit seiner Frau in der Feldstraße in Sulzbach. Hinter seinem Haus verlaufen die Gleise zum Bahnhof. Den einen oder anderen würde das Rattern der vorbeirauschenden Züge stören. Doch Schmidt ärgert sich über etwas anderes.

Seit geraumer Zeit beobachtet der Sulzbacher, dass die Gleise und die umliegende Gegend, wie zum Beispiel die Verlängerung der Straße "In den Rodhecken", vor allem als Müllablageplatz genutzt werden. Zwischen den Rodhecken, die zu Dudweiler gehören, und der Feldstraße auf Sulzbacher Bann sei Müll im öffentlichen Raum zum Alltagsproblem geworden.

Sein Balkon biete direkte Sicht auf die unschöne Ansammlung, beispielsweise alte Autoreifen. "Ich habe schon vermehrt den Bauhof über die Zustände informiert. Die Mitarbeiter haben sich umgehend darum gekümmert. Aber dauerhaft geändert hat sich nichts. Es kommt immer wieder Schrott hinzu", berichtet Schmidt empört. Die Kommune kümmere sich immer schnell, aber nachhaltig ändere sich an der Situation nichts. Davon abgesehen, dass die Müllberge sehr unschön anzusehen sind, ziehen sie Ratten und andere Tiere an.

Aber nicht nur Müll beschäftigt den Anwohner. Ihn ärgern auch Jugendliche, die sich nachts auf den Gleisen herumtreiben. "Wahrscheinlich gelangen sie über eine Treppe, die eigentlich zu einem Trafohäuschen führt, auf die Gleise", vermutet Schmidt und erklärt weiter: "Diese ist nicht abgesperrt und für jeden zugänglich. Die Jungen wollen eben den schnellsten Weg zum Bahnhof, sind sich der Gefahr aber nicht bewusst, wenn sie diese Abkürzung am Rande des Gleisbetts wählen. Die Züge sind sehr schnell und erst auf kurze Distanz hörbar", sagt Schmidt. Er befürchtet, dass es dort einmal zu einem schweren Unfall kommen könnte.

Was den Unrat angeht, so äußert sich nachfolgend die Sulzbacher Verwaltung. ,,Es kommt immer wieder zu Beschwerden aus der Bevölkerung über illegale Müllablagerungen. Die Mitarbeiter der Ortspolizeibehörde schauen sich jeden ,Tatort' an und versuchen, den Verursacher festzustellen, bevor die Leute vom Bauhof den Müll entfernen", teilt die Stadtpressestelle mit. Einige Male habe man die Verursacher so auch finden können. ,,Müllablagerungen sind eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld bis zu 10 000 Euro belegt werden kann. Wir können nur an die Bürgerinnen und Bürger appellieren, der Verwaltung derlei Verstöße zu melden", so die Stadtpressestelle.

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