Umgehungsstraße in der Diskussion

Homburg · Die Homburger SPD-Stadtratsfraktion begrüßt den vermeintlichen Fortgang der B-423-Planungen. Die Grünen hingegen stehen der Ankündigung aus dem Bundesverkehrsministerium eher skeptisch gegenüber.

 Durch Schwarzenbach fließt der Verkehr auf der B 423 nach wie vor dicht an dicht. Foto: Simmet/SZ

Durch Schwarzenbach fließt der Verkehr auf der B 423 nach wie vor dicht an dicht. Foto: Simmet/SZ

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Die SPD-Fraktion im Homburger Stadtrat begrüßt den Fortgang bei den Planungen für die Umgehungsstraße zur B 423 (wir berichteten). "Endlich kommt Bewegung in die Planung einer Neubaustrecke für die Bundesstraße 423 als Ortsumgehung für Schwarzenbach und Schwarzenacker. Bereits Ende der 70er Jahre hatte Hans Felden für die SPD eine Entlastung vom Durchgangsverkehr für die Bürger in den südlichen Stadtteilen Homburgs gefordert, was von den übrigen Fraktionen im Stadtrat - ausgenommen die Grünen - für gut befunden und unterstützt wurde", erinnert der heutige SPD-Fraktionssprecher Wilfried Bohn. Aus dem saarländischen Wirtschaftsministerium kam diese Woche die Nachricht, dass das Bundesverkehrsministerium jetzt die haushaltsrechtliche Genehmigung für eine B-423-Umgehung erteilt hat (wir berichteten). "Wir könnten schon wesentlich weiter sein, hätten nicht die Grünen in der Zeit, in denen sie das Sagen im Saarbrücker Umweltministerium hatten, eine zügige Realisierung verhindert", kritisiert Bohn. Doch nun sei Licht am Ende des Tunnels sichtbar und in absehbarer Zeit mit dem Bau der Umgehungsstraße zu rechnen.

Der Oberbürgermeister-Kandidat der Allianz der Vernunft, Marc Piazolo, sieht die neue Wendung nicht so positiv. Der neue Bundesverkehrswegeplan werde voraussichtlich erst Ende 2015 beschlossen. Um zum Zuge zu kommen, müsste die Umgehung Schwarzenbach mit einem hohen Dringlichkeitsbedarf bewertet werden. "Das steht aber in den Sternen. Folglich ist die Ankündigung der angeblich sichergestellten Finanzierung durch Staatssekretär Barke ein etwas hohles Versprechen," so Piazolo. "Wir sollten uns in Homburg am Machbaren orientieren, um mittelfristig die Belastungen für die Betroffen konkret zu verringern, anstatt den Bürgern jahrzehntelang Sand in die Augen zu streuen. Hierzu gehören Nachtfahrverbote für Lkw, die finanzielle Unterstützung für Lärmschutzmaßnahmen sowie ein besser vertakteter öffentlicher Nah- und Regionalverkehr", fordert Piazolo, der den Homburger Grünen angehört. Das grüne Bundestagsmitglied Markus Tressel in einer Stellungnahme: "Die B 423 ist nicht im aktuellen Investitionsrahmenplan des Bundes (2011 bis 2015) enthalten. Ob die Ortsumgehung Schwarzenbach es in den nächsten Investitionsplan schafft, ist keineswegs sicher." Noch weniger gelte dies für die Sicherstellung einer Finanzierung der geplanten Umgehungsstraße.

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