Stefan-Morsch-Stiftung Schüler wollen sich nicht hilflos fühlen

Türkismühle · Gemeinschaftsschule Türkismühle und Stefan-Morsch-Stiftung bieten gemeinsame Typisierungs-Aktion.

 Marie Müller und Chiara Pirali, Schülerinnen der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle, haben sich für einen Typisierungstermin stark gemacht.

Marie Müller und Chiara Pirali, Schülerinnen der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle, haben sich für einen Typisierungstermin stark gemacht.

Foto: Jörg Friedrich

Die Gemeinschaftsschule Türkismühle veranstaltet gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung eine Typisierungsaktion zur Stammzellenspende im Kampf gegen die Leukämie. Das teilt eine Sprecherin der Stiftung in einer Presseankündigung mit.

Und darum geht es genau: Gesellschaft braucht Vielfalt – der Kampf gegen Leukämie auch. Denn so vielfältig wie wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die genetischen Gewebemerkmale. Diese müssen für eine Stammzelltransplantation übereinstimmen – die oftmals einzige Chance auf Überleben für die Erkrankten. Um die Lebenschancen für Betroffene zu erhöhen, organisieren die Schüler der Gemeinschaftsschule in Türkismühle für heutigen Montag, 21. März eine gemeinsame Registrierungsaktion mit der Stefan-Morsch-Stiftung, zu der auch die Öffentlichkeit geladen ist.

Ideengeberinnen des Projekts sind die Oberstufenschülerinnen Chiara Pirali (18) und Marie Müller (19). Chiara Pirali: „Ich stelle mir vor, dass man sich in der Situation schrecklich hilflos fühlt, wenn man auf einen passenden Spender oder eine Spenderin angewiesen ist, um zu überleben. Deshalb möchte ich mich unbedingt typisieren lassen!“ Marie Müller ist bereits typisiert: „Ich hoffe, wir können mit dem Termin viele Menschen überzeugen, sich zu registrieren – und so möglichst vielen Patienten und Patientinnen die Hoffnung auf Leben erfüllen. Deshalb bitten wir alle Interessierten ganz dringend darum, vorbei zu kommen.“ Termin ist am Montag, 21. März, von 10.30 bis 13 Uhr, in der Gemeinschaftsschule in Türkismühle, Trierer Straße 23.

Nur wenige Minuten dauert die Aufnahme als potenzieller Stammzellspender. Am Stand der Stefan-Morsch-Stiftung gibt man einfach seine Kontaktdaten an, füllt eine Einverständniserklärung aus und nimmt sich dann unter Anleitung selbst eine Speichelprobe ab. Mitmachen können Menschen von 18 bis 40 Jahren. Mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten ist das auch schon ab 16 möglich – spenden darf man jedoch erst mit 18.

Konrektor Jörg Friedrich freut sich über das Engagement der Jugendlichen: „Dass die Schülerinnen und Schüler sich so engagieren möchten, macht uns als Schulleitung unheimlich stolz. Klar, dass wir da alle Hebel in Bewegung setzen. Unser Aktionstag ‚Tag der Toleranz und Courage‘ bietet dafür den idealen Rahmen. Während sich die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium morgens registrieren, sind unsere Türen für Freunde, Verwandte, Anwohner und alle Interessierten ab 10.30 Uhr geöffnet.“

Junge Menschen können im Kampf gegen Leukämie besonders viel bewirken: Aus medizinischen Gründen kommen sie wesentlich häufiger als potenzielle Spender in Frage. Schulen sind daher ein wichtiger Partner der Birkenfelder Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei. Denn nicht immer reichen die herkömmlichen Behandlungen mit Chemotherapie und Bestrahlung aus, um Blutkrebs zu heilen.

Dann wird die Transplantation von Stammzellen eines passenden Spenders gebraucht. Doch immer noch warten viele Betroffene vergeblich darauf, dass ein genetischer Zwilling gefunden wird. Die Corona-Situation hat die Lage für Blutkrebskranke zusätzlich verschärft. Eine Sprecherin der Stammzellspenderdatei betont: „Termine vor Ort sind nur vereinzelt und zeitweise gar nicht möglich. Deshalb fehlen bereits mehr als 18 000 neue Spender und Spenderinnen, im Vergleich zu den Vorjahren. Dieser Rückgang kann für Betroffene lebensbedrohlich werden. Um das aufzufangen, ist das Engagement von jedem Einzelnen entscheidend!“

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