Typisierung Wattestäbchen als Waffe gegen Blutkrebs

Bosen · Die Stefan-Morsch-Stiftung beteiligt sich an den Feuerwehrtagen des Landkreises – und hofft auf große Resonanz.

 Eine Speichelprobe, die Leben retten kann. Mit ihrer Hilfe werden passende Stammzellspender ermittelt, die an Leukämie Erkranken im Falle eines Falles helfen können.

Eine Speichelprobe, die Leben retten kann. Mit ihrer Hilfe werden passende Stammzellspender ermittelt, die an Leukämie Erkranken im Falle eines Falles helfen können.

Foto: Andrea Djifroudi

Sollte es am Wochenende vom 28. bis 30. September rund um den Bostalsee irgendwo brennen, hat das Feuer wohl nicht die geringste Chance. Denn bei den Feuerwehrtagen des Landkreises St. Wendel sind etliche Hilfskräfte aus der Region dabei.

Mit von der Partie wird auch eine Organisation sein, die ihre Arbeit ohne Blaulicht und Martinshorn macht: die Stefan-Morsch-Stiftung. Seit mehr als 30 Jahren hilft sie Leukämie- und Tumorpatienten. Kreisbrandmeister Dirk Schäfer weiß: „Mit jedem neu registrierten Spender steigt die Chance, einem an Leukämie erkrankten Menschen das Leben zu retten.“ Nicht zuletzt deshalb hat er die gemeinnützige Stiftung aus Birkenfeld mit an Bord genommen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist an allen drei Tagen, jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr, in Nohfelden-Bosen, Am Seehafen 1. Laut Angaben ihres Sprechers Markus Frost informiert sie über ihre Hilfe und bietet allen gesunden, jungen Erwachsenen bis 40 Jahre die Möglichkeit, sich kostenlos als Stammzellspender registrieren zu lassen. Mit dem Einverständnis der Eltern können sich Jugendliche bereits ab 16 Jahren typisieren lassen.

11 000 Menschen erkranken jedes Jahr an Leukämie. „Oft ist eine Stammzelltransplantation ihre einzige Chance im Kampf gegen Blutkrebs“, erklärt Frost. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- beziehungsweise Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Die Typisierung sei ganz einfach: Nach der Aufklärung füllt der Spender einen Fragebogen zum Gesundheitszustand aus und unterschreibt die Einwilligung. Dann nehmen Mitarbeiter der Stiftung eine Speichelprobe. Im hauseigenen Labor werden daraus die Gewebemerkmale bestimmt. Gemeinsam mit Spendernummer, Geschlecht und Geburtsdatum werden die Gewebemerkmale pseudonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) geleitet, wo sie für Suchanfragen zur Verfügung stehen. „Sollten die Merkmale mit denen eines Patienten übereinstimmen, wird der Spender von der Spenderdatei, bei der er registriert ist, kontaktiert“, so Frost.

Typisieren lassen kann sich grundsätzlich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren. Infos über Ausschlussgründe gibt’s auf der Internetseite
www.stefan-morsch-stiftung.de. Die Typisierung ist kostenlos, jedoch werden Spenden zur Finanzierung gerne entgegengenommen – da jede Spenderregistrierung mindestens 40 Euro kostet.

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