Treffen weckt nostalgische Erinnerungen Vierte ADAC-Historic-Rallye mit jeder Menge Hinguckern

Eppelborn. Bruce Springsteen hat ihn besungen, Carl Perkins ebenso, und Elvis Presley hat ihn nicht nur mit einem Lied gewürdigt, er hat ihn dereinst sogar seiner Mutter geschenkt. Die Rede ist von einem pinkfarbenen Cadillac Sedan De Ville. Ein solches Modell, Baujahr 1957, parkte am Sonntagvormittag neben mehr als 100 weiteren Oldtimern auf dem Eppelborner Parkplatz am Güterbahnhof

 Viele Besucher waren begeistert von dem pinkfarbenen Cadillac von Elvis-Fan Thomas Schmitt aus Saarlouis. Foto: pra

Viele Besucher waren begeistert von dem pinkfarbenen Cadillac von Elvis-Fan Thomas Schmitt aus Saarlouis. Foto: pra

 Ein Auto Union 1000s aus der Südwestpfalz.. Foto: rp

Ein Auto Union 1000s aus der Südwestpfalz.. Foto: rp

Eppelborn. Bruce Springsteen hat ihn besungen, Carl Perkins ebenso, und Elvis Presley hat ihn nicht nur mit einem Lied gewürdigt, er hat ihn dereinst sogar seiner Mutter geschenkt. Die Rede ist von einem pinkfarbenen Cadillac Sedan De Ville. Ein solches Modell, Baujahr 1957, parkte am Sonntagvormittag neben mehr als 100 weiteren Oldtimern auf dem Eppelborner Parkplatz am Güterbahnhof. Grund dieser Zusammenkunft war der vierte Eppelborner Oldtimertreff des örtlichen Motorsportclubs (MSC) (wir berichteten), zu dem die stolzen Besitzer mit ihren Automobilen und Motorrädern nach Eppelborn gekommen waren und dort mit den zahlreichen Besuchern über ihre Vehikel plauderten. So zum Beispiel Thomas Schmitt, der noch schnell die stilechten Würfel am Rückspiegel seines Cadillacs richtete. "Ich bin Elvis-Fan und habe ewig nach genau diesem Modell gesucht. Pink sollte er sein, mit einem weißen Dach. Im Januar habe ich mir dann meinen Traum erfüllt und dieses Auto aus den Staaten importiert", erzählte der Saarlouiser, dessen Cadillac in direkter Nachbarschaft zu einem himmelblauen 1960er Ford Thunderbird bei vielen Besuchern nostalgische Erinnerungen hervorrief. Wenige Meter weiter öffnete Willi Mehle die Haube seines Renault NN Torpedo, der 1923 gebaut wurde und mit das älteste Fahrzeug bei dem Treffen war. "Den habe ich selbst restauriert, an dem ist noch alles original. Letztens habe ich jemanden erwischt, der die Hupe abmontieren wollte. Der konnte was erleben", berichtete der Oldtimer-Fan. Am ADAC-Saarland-Classic-Cup, einer touristischen Ausfahrt, wollte er mit seinem 23-PS-starken Mobil aber lieber nicht teilnehmen. "Dafür ist er zu langsam, dann müssten alle hinter mir herfahren." Für den Besitzer eines Bugatti Type 35, ein Highlight des Treffs, kam die Teilnahme an einer Ausfahrt aus gegenteiligen Gründen nicht in Frage. Der 1929 als Rennfahrzeug konzipierte Wagen sei nun mal nicht geeignet, um langsam zu fahren und an Ampeln zu halten, gab dieser zu bedenken "Dann verrußen die Zündkerzen", fügte er hinzu. Hans und Bärbel Schlockermann hingegen waren extra aus Nordrhein-Westfalen angereist, um bei der Motor-Touristik-Fahrt dabei zu sein. "Wir waren schon im letzten Jahr hier und es hat uns super gefallen. Die Veranstaltung ist gut organisiert, und auf diese Weise lernen wir auch das Saarland kennen", so das Ehepaar aus Bönen. Dass die Veranstaltung so viele Fahrzeugbesitzer und Besucher anlocken würde, überraschte auch den MSC-Vorsitzenden Frank Heinrich: "Wenn man bedenkt, dass wir vor vier Jahren mit sieben Fahrzeugen begonnen haben, ist das eine tolle Entwicklung." Neunkirchen. Hingucker waren sie allemal, die 38 Oldtimer und Youngtimer, die am Samstag auf dem Stummplatz zur Startrampe fuhren und bei der vierten ADAC-Historic-Ralley "Saar-Ost" im Minutentakt per Fahne-Senken auf sechs Wertungsprüfungen geschickt wurden. Als wahre Schmuckstücke präsentierten sich Porsche Carrera, ein Auto Union 1000s, der Saab 96 V4 Rallye, der Lancia Delta Gt, diverse BMW, Golfs, Polos, Ford Escorts, Toyotas, Mini Cooper oder Opel Kadett. Nicht nur die Pressefotografen zückten ihre Kameras, als die Schätzchen von ihren Besitzern vorgefahren wurden. Zahlreiche Fans altehrwürdiger Autos standen Spalier in Richtung Hüttenberg.Dass den Fahrerinnen und Fahrern dieser Prachtstücke die Art der Präsentation Spaß machte, war unverkennbar. Den meisten Zuschauern war wohl nicht bewusst, dass die am Lenkrad und daneben Sitzenden auf der Strecke Präzisionsarbeit leisten mussten. Wie der ADAC-Beauftragte für Clubsport und Oldtimer-Rallye, Gerd French, aus Krottelbach mitteilte, mussten die Autos über sechs Strecken zwischen drei und zehn Kilometer gefahren werden. Dabei ging es nicht um die schnellste Zeit, sondern darum, einer vorgegebenen Zeit möglichst nahe zu kommen. Dem Laien verschlug es erst mal die Sprache, dass die Sieger Tino Schmidt/Peter Hentschel aus Stuttgart im Porsche 924 R, Baujahr 1983, imsgesamt lediglich 0,9 Sekunden von diesen Vorgaben abwichen. Auch die bis auf Rang 15 Einkommenden verfehlten die Null-Differenz lediglich um zwei Sekunden. Die Sieger aus Baden-Württemberg sind alte Hasen in dieser Art Rallyesport. Hentschel hat 500, Schmidt rund 120 Rallyes bestritten. "Jedes Team hat seine eigene Philosophie, wie er Zeitfehler am besten minimieren kann. Stoppuhren-Einsatz, Wegstrecken-Zähler und auf Sichtweite Fahren sind wichtig, um nahe an die Idealzeit heranzukommen. Viel Spaß macht uns die im Fahrerlager herrschende Kameradschaft." Als bestes Team aus dem Kreis Neunkirchen platzierten sich Jan und Simon Baltes aus Ottweiler mit ihrem BMW 525 E28 auf Rang neun, Differenz zur Idealzeit 1,7 Sekunden. rp

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