Trainer-Entlassung der kuriosen Art

Oppen · Eigentlich wollte sich Klaus Seger zu seiner Entlassung beim Fußball-Landesligist SSV Oppen (siehe SZ vom 30. August) gar nicht äußern. Doch so ganz will er die Darstellung des Vereins dann doch nicht stehen lassen.

Dass Klaus Seger nicht mehr Trainer des Fußball-Landesligisten SSV Oppen ist, ist unumstößlich. Die Hintergründe der Entlassung muten aber doch etwas skurril an. Am Sonntag vor einer Woche, wenige Stunden vor der Partie bei der SG Körprich-Bilsdorf (2:7), gab es ein Telefonat zwischen Seger und Oppens Vorsitzendem Ralf Selzer. Den Verlauf des Gesprächs schildern und interpretieren die Beteiligten jedoch unterschiedlich. Selzer habe Seger darauf hingewiesen, dass er beim anstehenden Spiel nicht mehr auf der Bank Platz nehmen müsse. Segers Nachfrage, ob er demnach entlassen sei, wollte Selzer am Telefon allerdings nicht bestätigen. Die Folge: Auch, wenn er während der Partie nicht mehr in die Betreuung des Teams eingriff, sah sich Seger aufgrund der fehlenden Bestätigung seiner Amtsenthebung weiterhin als verantwortlicher SSV-Trainer - und saß auf der Bank.

Die tatsächliche Entlassung folgte dann am Montag - und wie von Seger erwünscht, auch in schriftlicher Form. Clubchef Selzer räumt zwar ein, dass das Wort Entlassung in dem Telefongespräch mit Seger am Sonntag nicht gefallen ist, die Entscheidung sei aber klar herauszuhören gewesen. Ein Punkt, den Seger nicht verstehen kann: "Man muss in dieser Sache doch klare Aussagen treffen. Ich habe ihn doch konkret gefragt. Und da die klare Aussage nicht kam, hatte ich vertraglich einfach die Pflicht, bei der Mannschaft zu sein."

Unterm Strich bleibt für alle Beteiligten ein bitterer Beigeschmack. "Ich hätte mir nie vorstellen können, dass wir uns unter diesen Umständen trennen", zeigt sich Seger entsprechend enttäuscht. Vom Trainergeschäft wird er nun vorerst eine Auszeit nehmen. Es sei auch mal schön, sich ein Fußballspiel einfach so anzusehen. Gestern verfolgte er die Verbandsliga-Partie zwischen dem FSV Hemmersdorf und dem FC Reimsbach, zu dem Segers Sohn Christoph, der bisher ebenfalls in Oppen aktiv war, inzwischen gewechselt ist.

Für die SSV geht die Talfahrt in der Liga unterdessen weiter. Gegen die SSV Überherrn gab es am Samstagabend mit 0:3 die fünfte Niederlage im fünften Spiel.

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