Tippen fürs "Tergemilla Blädche"

Türkismühle. Als einziger Junge fühlt sich der 15-jährige Daniel Bücher unter sechs Mädchen fast wie der Hahn im Korb. Er gehört zum Redaktionsteam, das demnächst seine erste Dorfzeitung mit dem Titel "Tergemilla Blädche" ("Türkismühler Blättchen") herausgeben will

 Die jungen, engagierten Redakteure bei der Arbeit. Sie haben viele gute Ideen. Foto: dia-saar

Die jungen, engagierten Redakteure bei der Arbeit. Sie haben viele gute Ideen. Foto: dia-saar

Türkismühle. Als einziger Junge fühlt sich der 15-jährige Daniel Bücher unter sechs Mädchen fast wie der Hahn im Korb. Er gehört zum Redaktionsteam, das demnächst seine erste Dorfzeitung mit dem Titel "Tergemilla Blädche" ("Türkismühler Blättchen") herausgeben will. "Im Gemeindeboten hatte ich den Aufruf der Heimatfreunde dazu gelesen und dachte mir, dass das sicher etwas für mich ist", erzählte der Junge, als sich die Gruppe wieder zur "Redaktionskonferenz" im Pfarrheim traf.Den Anstoß dazu habe ein ähnliches Blatt gegeben, das die Jugend von Abentheuer bei Birkenfeld herausgibt. Auch Michelle Schneider kam mit guten Ideen, als es im Spätherbst vergangenen Jahres zu einem ersten Treffen der angehenden Redakteure kam. Auch ihre "Kollegin" Selina Finkler, die das Birkenfelder Gymnasium besucht, fing schnell Feuer für das neue Projekt: "Ich bin gut in Deutsch, und Artikel schreiben kann ich auch", gab sie sich ganz optimistisch. Die 17-Jährige Yvon Spreier bediente gekonnt den Laptop und versicherte: "Wir wollen unsere Zeitung nach eigenen Ideen gestalten. Das Blatt aus Abentheuer ist für uns nur ein Muster".Vanessa Finkler, 13, erzählte von der Suche nach dem Titel. Zuerst sei an "Jugend schreibt" oder einfach nur an "Dorfzeitung" gedacht worden. Schließlich habe sich das Redaktionsteam für den Titel "Tergemilla Blädche" mit dem Untertitel "Jugend schreibt" entschieden. Und weil ohne Startkapital nichts läuft, hat das Team schon seine erste Aktion hinter sich. "Wir haben auf dem Türkismühler Weihnachtsmarkt Bilder und Karten verkauft", berichtete Aline Bücher. Sara Schwanbeck stieß erst später zu den Mitgliedern der schreibenden Zunft. "Dort hat es mir gleich gut gefallen." Die meisten der acht geplanten Seiten des "Tergemilla Blädche" sind schon im PC erfasst, formatiert und soweit druckfertig. Gefüllt sind sie mit einem Bericht über den Weihnachtsmarkt, über Türkismühle früher und heute, mit einem Mundarttext, mit Rätsel, Buchtipps, Comics, Witzen und Fotos.Viele Gewerbetreibenden aus dem Dorf beteiligen sich mit Anzeigen an der Finanzierung. In den nächsten Tagen soll das Blatt, dessen erste und letzte Seite farbig sein wird, mit 500 Exemplaren in Druck gehen. Unterstützt werden die jungen Leute von Horst Porschen und Volker Roth von den Heimatfreunden. Wahrscheinlich noch im April werden die Bürger eines Tages das "Tergemilla Blädche" im Briefkasten finden. Die jungen Redakteure haben es nicht nur selbst gestaltet, sie tragen es auch in alle Haushalte aus.Gleich danach geht es dann wieder an die Arbeit, denn bis Ende des Jahres soll die nächste Ausgabe fertig sein.

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