THW-Einsatz nach Explosion Nohfelder Bergungsspezialist kehrt am Donnerstag aus Beirut zurück

Nohelden/Beirut · Die Rettungsmaßnahmen sind abgeschlossen: In Absprache mit den Behörden vor Ort hat das Technische Hilfswerk (THW) die Suche nach Verschütteten eingestellt.

 Insgesamt sind am Donnerstag vier saarländischen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) in die libanesische Hauptstadt Beirut geflogen. Unter ihnen Rechts ist Cedric Schaadt vom THW-Ortsverband Nohfelden.

Insgesamt sind am Donnerstag vier saarländischen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) in die libanesische Hauptstadt Beirut geflogen. Unter ihnen Rechts ist Cedric Schaadt vom THW-Ortsverband Nohfelden.

Foto: THW/Christian Wenzel

„Die Chance, jetzt noch Überlebende zu finden, geht gegen Null“, erklärt Markus Tröster, der Leiter THW-Media-Teams Saarland. Die Mitglieder des THW hätten auch 72 Stunden nach dem Unglück noch nach Vermissten gesucht. So hätten sie sicherstellen können, dass wirklich keine Lebenden übersehen wurden. „Die Kräfte konnten seit Einsatzbeginn am Donnerstag keine Überlebenden finden“, berichtet Tröster.

Dennoch gebe es für sie viel zu tun. Aktuell stehe für die Helfer vor allem eine Frage im Vordergrund: Wie ist es um die Gebäude rund um den Hafen bestellt? „Mit ihrer Expertise im Bereich Baufachberatung schauen sie sich eine Vielzahl von Bauwerken an und prüfen, wie es bei diesen hinsichtlich Sicherheit und Stabilität aussieht“, erläutert Tröster. Anschließend würden sie beurteilen, ob diese beispielsweise noch betreten werden dürfen oder etwa einsturzgefährdet sind. Für diese Einschätzung ist auch Cedric Schaadt vom THW Nohfelden zuständig. Er wird noch bis Donnerstag im Libanon bleiben.

„Es geht ihm gut“, weiß Tröster. Anfangs sei es für ihn und seine Kollegen problematisch gewesen, nach Deutschland zu telefonieren. Die Verbindung sei sehr schlecht gewesen. Aber inzwischen würde die Kommunikation wieder funktionieren. „Wir haben uns gerade erst ausgetauscht“, sagt Tröster am Sonntagnachmittag. Schaadt habe von hohen Temperaturen berichtet. Diese würden den Helfern zu schaffen machen, vor allem, weil sie die meiste Zeit auch noch Masken zum Schutz vor dem Coronavirus tragen würden. „Außerdem ist es wirklich schade, dass sie keine Überlebenden aus den Trümmern retten konnten“, sagt Tröster. Aber die Helfer hätten in vielen Lehrgängen gelernt, auch damit umzugehen. „Obwohl dieses Erfolgserlebnis ausgeblieben ist, konnten sie die Menschen vor Ort trotzdem unterstützen – und viel Erfahrung sammeln“, sagt Tröster.

Während Schaadt noch ein paar Tage in Beirut bleibt, kehrt ein Großteil des Teams bereits am Montag nach Deutschland zurück – darunter auch zwei der vier saarländischen THW-Helfer.

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