Theater Jupp, Judith und ein Urlaub im Stall

Sötern · Mit der Komödie „Kreuzfahrt im Schweinestall“ bot der Theaterverein Sötern seinem Publikum beste Unterhaltung.

 Gruppenfoto des Theatervereins Sötern. Mit der Aufführung der Komödie traf das Ensemble den Nerv des Publikums.

Gruppenfoto des Theatervereins Sötern. Mit der Aufführung der Komödie traf das Ensemble den Nerv des Publikums.

Foto: Christian Barth

Der Theaterverein Sötern ist am Wochenende mit seinem Publikum auf eine vermeintlich große Reise gegangen. Dabei ließ der Titel der gespielten Komödie „Kreuzfahrt im Schweinestall“ viel Platz für Spekulationen. Denn statt einer schicken Tour auf dem Mittelmeer erwarteten die Besucher in der Mehrzweckhalle chaotische Szenen auf dem Bauernhof der Familie Speckmann.

Dort lebt der oberschlaue und stinkfaule Bauer Jupp Speckman mit seiner Frau Gerda und Tochter Anna. Am liebsten feiert er mit seinem Kumpel Walter bei kühlen Schnäpsen und in der Gemeinschaft des Schützenvereins. Die Arbeit auf dem Hof muss unterdessen sein Lehrbub Jan erledigen. Der hat ein Auge auf Anna geworfen, was Jupp sehr missfällt. Den ersten Höhepunkt der Aufführung erlebten die Zuschauer, als der Straßenumzug zum Schützenfest mit allen Darstellern und dem Musikverein Sötern zu den Klängen des Gassenhauer-Liedes „Schützenliesel“ quer durch den Saal ging. Als Anna bei der Tombola des Festes den von der Bürgermeisterin Karin Hansen gestifteten Hauptpreis gewinnt, ist die Freude riesig. Denn sie jubelt den Gewinn, eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer, ihrem Vater Jupp unter, um mehr ungestörte Zeit mit Jan verbringen zu können.

Dumm nur, dass Jupp panische Angst vor Wasser hat und er sich über den Gewinn so gar nicht freuen kann. Kurzerhand schickt er seinen Freund Walter auf die Reise. Der kann eine Auszeit von seiner dominanten Ehefrau Marie gut gebrauchen. Jupp versteckt sich derweil auf seinem eigenen Hof im Schweinestall, wo er sich sprichwörtlich sauwohl fühlt. Es dauert jedoch nicht lange und seine Tarnung droht aufzufliegen. Um dem zu entgehen, verkleidet er sich als Frau und gibt sich als seine eigene bisher der Familie unbekannte Halbschwester Judith aus.

Das Chaos beginnt so richtig, als die Protagonisten vom Dorfpolizisten Bernd Becker erfahren, dass das Kreuzfahrtschiff mit dem vermeintlichen Jupp an Bord gesunken ist. Für jede Menge Gelächter sorgt zwischendurch das Tratschweib Lisa Poppe, die sich am liebsten mit der Bürgermeisterin verbale und auch körperliche Schlachten liefert.

Unterdessen ahnt niemand, dass Walter unter Jupps Namen unterwegs ist. Mehr und mehr verstrickt sich Jupp alias Judith in sein Lügenwerk, das am Ende der fixe Lehrbub Jan zufällig lüftet. Mit dem Deal, dass er seine geliebte Anna bekommt, behält er das Geheimnis jedoch für sich.

 So eine Mistgabel kann ganz schön piksen: Judith alias Jupp mit Lehrbub Jan. Der kommt der Verkleidung schließlich auf die Schliche – und nutzt das zu seinem Vorteil.

So eine Mistgabel kann ganz schön piksen: Judith alias Jupp mit Lehrbub Jan. Der kommt der Verkleidung schließlich auf die Schliche – und nutzt das zu seinem Vorteil.

Foto: Christian Barth

Alle freuen sich, als Jupp schließlich wohlbehalten und voller Stolz von der Reise zurückkommt. Das Lachen vergeht ihm, als die Bürgermeisterin ihm eine freudige Nachricht überbringt. Sie lädt ihn wegen der vermeintlich erlebten Strapazen auf eine erneute Kreuzfahrt ein.

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