Theater Selbst die Schwangerschaft ist erfunden

Selbach · Theaterverein Nahequelle Selbach präsentierte „Die Erbtante aus Afrika“ vor ausverkauftem Haus.

 Mit ihrem Theaterstück „Die Erbtante aus Afrika“ haben die Theaterspieler der Nahequelle Selbach bei ihren Besuchern in drei Aufführungen für etliche Lachsalven gesorgt.

Mit ihrem Theaterstück „Die Erbtante aus Afrika“ haben die Theaterspieler der Nahequelle Selbach bei ihren Besuchern in drei Aufführungen für etliche Lachsalven gesorgt.

Foto: Erich Brücker

„Vorhang auf und Bühne frei“, hieß es mal wieder für die Laienschauspieler des Theatervereins Selbach, die sich zum diesjährigen Theatervergnügen eine Erbtante aus Afrika an die Nahequelle haben kommen lassen. Drei Vorstellungen gab es, alle waren restlos ausverkauft. Mit dem Theaterstück in drei Akten des zeitgenössischen Boulevard-Autors Erich Koch sorgten die Laiendarsteller für langanhaltende Beifallsstürme, provozierten mit witzig-originellen Spielszenen auf der Bühne spontane Lachsalven. „Unser Publikum war begeistert, hat viel gelacht und auch nicht mit lautstarkem Beifall gespart“, sprach Regisseurin Margit Jung die gute Resonanz an. „Unsere Bemühungen und Versprechen im Vorfeld, unseren Besuchern kurzweilige Abende zu bieten, haben sich vollauf gelohnt. Die Zeit der Proben wurde richtig genutzt“, ergänzte die Leiterin. Ihren Angaben zufolge, zeigten sich zahlreiche Besucher aber auch vom Können der Theaterspieler, denen die Rollen geradezu auf den Leib geschneidert und jede Mitspielerin und Mitspieler in ihrer Rolle mit Gestik und Mimik aufgegangen waren, ebenfalls begeistert.

Die Handlung wurde wie nahezu alle Komödien nach üblichem Muster gestrickt. Verwechslungen und Missverständnisse, Tricks und Tarnungen sowie kleine Lügen mit am Ende schwerwiegenden Folgen. Dazu bestimmte eine tolle Situationskomik etliche Szenen. Zum Inhalt: Kurt Blaumann (Peter Bretz) steckt bis zum Hals in Schulden. Auch das Geld, das er sich über Jahre von seiner Schwester Laura (Miriam Trappen) für diverse Operationen und Schicksalsschläge erschwindelt hat, ist weg. Als nunmehr die Schwester überraschend ihren Besuch ankündigt, drohen Kurts Lügen aufzufallen. Er muss die Familie einweihen und sie dazu bringen, Laura eine Komödie vorzuspielen. Kurzerhand werden Freunde Uwe und Dieter (Pascal Lermen und Sascha Rausch)  zu angeblichen Gatten Victor und Helmut seiner Töchter Gabi (Julia Jung) und Biggi (Marie Graf). Zudem sorgt die Postbotin Trine (Conny Daniel) zusätzlich für allerhand Verwirrung. Leider kommt es anders als geplant. Zudem hatte die Erbtante den schwarzen Häuptlingssohn Idi Kongolus mitgebracht. Laura stellt nicht nur die angeblichen Ehemänner auf den Prüfstand, sondern möchte auch ganz genau über die Schwangerschaften von Kurts Töchtern informiert werden. Diese hatte Kurt ebemfalls frei erfunden, um an weiteres Geld zu kommen. Nachdem sich Kongo für eine Patenschaft bereit erklärt, will Laura bei der Geburt dabei sein, und Häuptlingssohn Kongo soll mit einem alten afrikanischen Zauber die Geburt erleichtern. Auch will sie Kurt wieder verheiraten und nutzt dazu die Kraft eines Liebestrankes, der ihn für die eigenwillige Postbotin Trine empfänglich macht. Diese erwägt für Kurt ihren Mann zu verstoßen und kann ihr Glück über die plötzliche Leidenschaft nicht fassen. Als Ulla (Helene Massing-Zipf) ihren Ehemann Kurt und Trine in trauter Zweisamkeit erwischt, „heilt“ sie ihren Mann kurzerhand mit einem beherzten Schlag mit der Bratpfanne. Als Kongo dann die Geburt einleitet, platzt der ganze Schwindel. Ulla beichtet Tante Laura die ganze Komödie und fühlt sich danach erleichtert.

Kurt geht es jedoch danach gar nicht mehr gut, muss er doch jetzt Rechenschaft über den Verbleib des erschwindelten Geldes ablegen. Trotz großer Enttäuschung verzeiht Laura der Familie das vorgespielte Theater, vor allem auch wegen Kongo, der sich in Tochter Biggi verliebt hat. Die Rechnung fällt letzten Endes doch noch zu Kurts Gunsten aus.

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