Theater in Gonnesweiler Handysucht, Superbauer und Suppenhenne

Gonnesweiler · Theaterfreunde Gonnesweiler begeistern mit drei Stücken. Sowohl erwachsene als auch jugendliche Schauspieler im Einsatz.

 Die Handys werden weggeschlossen. Noch schauen alle recht skeptisch, aber die so neu gewonnene Zeit führt die Familie wieder enger zusammen.

Die Handys werden weggeschlossen. Noch schauen alle recht skeptisch, aber die so neu gewonnene Zeit führt die Familie wieder enger zusammen.

Foto: Ralf Mohr

Mit gleich drei Theaterstücken haben die Theaterfreunde Gonnesweiler die Gäste auch in diesem Jahr begeistern können. „Zum Teufel mit der Handysucht“ wurde von der jungen Garde gespielt, und bei „Sepp der Superknecht“ und „Suppenhenne sucht Traummann“ kamen die erwachsenen Schauspieler zum Einsatz. Gut ein halbes Jahr vor der Premiere hatten die Akteure mit den Proben für die drei Stücke begonnen.

Waren im vergangenen Jahr noch jüngere Akteure beim Jugendstück auf der Bühne, so haben sich die Theaterfreunde in diesem Jahr bei „Zum Teufel mit der Handysucht“ auf Schauspieler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren beschränkt. „Wir haben uns mehr auf die jugendlichen Schauspieler konzentriert. Im nächsten Jahr wird das sicher wieder anders sein“, erklärte dazu Marco Ames von den Theaterfreunden, stehen in Gonnesweiler doch einige jüngere Talente in den Startlöchern.

Bei „Zum Teufel mit der Handysucht“ ging es um das in vielen Familien leidige Thema, dass alle nur noch mit ihrem Smartphone am Tisch sitzen und die innerfamiliäre Kommunikation am Boden ist. Hier hilft ein selbstauferlegtes Handyverbot. Also die Geräte flugs in eine Schachtel eingeschlossen und weggesperrt – und das Problem ist gelöst. Und tatsächlich findet die Familie wieder näher zusammen. Wenngleich Oma Käthe, gespielt von Julia Kolodzinski, sich via Internet auf eine Verabredung einlässt. Der vermeintliche Traumprinz ist dann allerdings niemand anderes als Oskar (Leon Kolodzinski), Nachbar und Freund des Hausherrn. Die Peinlichkeiten kennen keine Grenzen, und alleine schon der Szenenapplaus, als Kolodzinski mit einem ausgestopften dicken Bierbauch auf die Bühne kam, war nur noch durch die Schreie zu übertreffen, als das verpatzte Date ans Licht kam. Eine schöne überraschende Wendung, die das Publikum sichtlich erheiterte. „Ich habe Tränen gelacht“, hörte man in der Pause.

Mit „Sepp der Superknecht“ hatte man sich mit einer halben Stunde Dauer ein relativ kurzes Stück ausgesucht. Bauer des Jahres ist für Bauer Schorsch das Ziel: Zum Glück bewahrt der Knecht Sepp, der Superknecht, einen kühlen Kopf und verhindert Schlimmeres.

Das dritte Stück „Suppenhenne sucht Traummann“ ist dann mit gut 90 Minuten schon etwas länger. „Das bedeutet anderthalb Stunden Hochspannung hinter der Bühne“, umreißt Marco Ames die Anspannung bei den Akteuren.

An drei Abenden wurden die drei Stücke aufgeführt, und die Vorstellungen am Freitag und am Samstag waren bereits im Vorfeld mit jeweils 170 Plätzen restlos ausverkauft.

Nach der Aufführung ist vor der Aufführung: Die Vereinsvorsitzende Tanja Jung gönnt sich vier Wochen Pause, bevor es wieder daran geht, die Stücke für die nächste Saison auszusuchen. Denn schließlich muss man sich um die jeweiligen Rechte kümmern und entsprechende Vorsorge treffen. „Das geht aber zum Schutz der Autoren voll in Ordnung“, erklärt Marco Ames.

80 Mitglieder hat der Verein, davon sind 30 im Einsatz gewesen. Das Bühnenbild war durch seine drei Zugänge charakterisiert und in diesem Jahr zum ersten Mal mit einer vereinseigenen Lichtanlage ausgerüstet. So wird der Verein von Jahr zu Jahr professioneller und die Spielfreude steigt zumindest in gleichem Maße. Durch das Programm führte gewohnt souverän Dieter Paff.

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