SVE II ermauert sich Sieg

Wiesbach · Mehr Spielanteile, mehr Torchancen – aber am Ende durch ein spätes Gegentor mit 0:1 verloren. So kann es im Fußball gehen, das erlebte am Freitagabend auch Oberligist FC Hertha Wiesbach beim 0:1 im Derby gegen die SV Elversberg II.

Wenn du deine Chancen nicht nutzt, dann rächt sich das. Was wie die abgedroschenste aller Fußball-Weisheiten klingt, hat sich am Freitagabend im Derby der Fußball-Oberliga zwischen dem FC Hertha Wiesbach und der zweiten Mannschaft der SV Elversberg wieder bewahrheitet. Wiesbach erspielte sich gegen defensive Gäste über 90 Minuten ein klares Chancenplus, verließ am Ende aber mit 0:1 als Verlierer den Platz. Elversbergs Kapitän Rouven Weber erzielte das Tor des Tages in der 84. Minute.

"Unfassbar, ein Spiel gegen eine Mannschaft zu verlieren, die hier eigentlich nur einen Punkt ermauern will", fluchte Wiesbachs Trainer Helmut Berg, während Weber jubelte: "Wir haben das ganze Spiel auf diese eine Chance gelauert. Und wir haben sie genutzt."

200 Zuschauer im Prowin-Stadion sahen zu Beginn ein taktisch geprägtes Spiel. Beide Mannschaften spielten aus einer kompakten Defensive und schienen vor allem darauf bedacht zu sein, keine Fehler zu machen. Nach 20 Minuten legte Wiesbach seine Scheu aber ab. Mehrfach kam Rechtsaußen Patrick Ackermann bis zur Grundlinie durch, doch die Hereingaben gerieten zu ungenau.

Spätestens nach einer halben Stunde wurde es für den Kasten von SVE-Torwart Dennis Lißmann dann richtig brenzlig. Ein Schuss von Hertha-Stürmer Matthias Krauß strich nur haarscharf am rechten Pfosten vorbei (33. Minute). Und bei einem Kopfball von Valentin Solovej aus sieben Metern stand Lißmann goldrichtig (41.). Ein harmloser Fernschuss von Hendrik Schmidt (43.) blieb die einzige Elversberger Tor-Annäherung in Halbzeit eins.

Im zweiten Durchgang stellte die SVE ihre Offensivbemühungen dann komplett ein. Wiesbach versuchte, Druck zu entwickeln, schien angesichts des Elversberger Abwehrbollwerks aber ratlos. Bis zur 77. Minute. Nach einem Ballverlust der Gäste war die SVE-Defensive erstmals ohne Ordnung, Wiesbachs Solovej steckte den Ball auf Patrick Ackermann durch, der aber frei aus zehn Metern an Torwart Lißmann scheiterte.

Und es kam noch schlimmer für die Hausherren. Ein SVE-Freistoß von der Mittellinie schien eine Ewigkeit in der Luft zu sein - trotzdem stand Rouven Weber im Wiesbacher Strafraum sträflich frei und drückte den Ball ins Tor (84.). Der FC Hertha riskierte in der Schlussphase alles und hätte durch Patrick Ackermann (88.) und Engin Yalcin (90.) noch zum 1:1 kommen können. Auf der Gegenseite verpasste Hendrik Schmidt bei einem Konter das 2:0. "Die Zuteilung bei Standards war klar, ein Blackout hat uns das Spiel gekostet", haderte Berg, während Weber frohlockte: "Jetzt wollen wir auch die letzten beiden Spiele gewinnen und in der Abschlusstabelle bester Saar-Verein sein. Das wäre für die junge Truppe eine herausragende Leistung."

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