Mit Sportfest wird gefeiert SV Wolfersweiler wird 100 Jahre alt

Wolfersweiler · Seinen Geburtstag feiert der Verein mit einem Sportfest. Doch zuvor blickt der Vorsitzende noch einmal auf die Entwicklung zurück.

 Die Mannschaft der ersten Stunde im Jahr 1919.

Die Mannschaft der ersten Stunde im Jahr 1919.

Foto: Archiv des Vereins

Der Sportverein (SV) Wolfersweiler feiert von Freitag bis zum Montag, 5. bis 8. Juli, seinen 100. Geburtstag. „Wir werden weiterhin unseren Sportverein im Sinne der Gründerväter und all der Sportler und Funktionäre, die die Geschichte des Vereins nachhaltig geprägt haben, weiterführen“, erklärt Marco Schwarz, seit 2017 Vorsitzender des SVW.

Respektvoll und anerkennend blickt er auf das Wirken des einstigen Lehrers Bartholme zurück, der mit ein paar fußballbegeisterten jungen Menschen am 19. November 1919 den Verein gegründet hat. Den dazu nötigen Sportplatz gab es seinerzeit noch nicht, zwei Tore auf einer Wiese taten es auch. Schnell schlossen sich Leichtathleten dem SVW an. Ab 1921 nahmen die Fußballer am Spielbetrieb teil, die Siege wurden im Gasthaus Fries gefeiert: 1924 Meisterschaft in der C-Klasse Nahe, 1926 Meisterschaft in der B-Klasse. In der A-Klasse waren die weiten Fahrten finanziell für den Verein nicht tragbar und Wolfersweiler zog sich freiwillig aus der Liga zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fehlte es im sportlichen Bereich an allen Ecken und Enden, es musste improvisiert werden. Durch den Tausch von Naturalien gegen Bälle und Schuhe konnte der Verein wieder aufgebaut werden. Baracken, die auf dem Sportplatz für Kriegsgefangene aufgestellt waren, wurden abgerissen, damit der Ball wieder rollen konnte. Ein Damenhandballteam und eine Schachgruppe vergrößerten das Sportangebot im Dorf. 1952 wurde der Monatsbetrag auf 0,50 Mark festgelegt. Eine Schülermannschaft gründete sich 1959 und die Gemeinde stellte das Gelände zum Bau des Sportplatzes „Am Schafstall“ zur Verfügung. Baukosten: drei Millionen Franc. Unter der Regie des damaligen Vorsitzenden Oskar Wommer wurde der Sportplatz am 12. Juni 1960 eingeweiht. Auch neben dem Spielfeld wurde scharf geschossen: eine Schießabteilung kam hinzu. Im katholischen Pfarrheim fanden 1967 erste Turnstunden für die Mädels statt.

In der Spielzeit 1970/71 errang die männliche B-Jugend den Titel des Vize-Saarlandmeisters und die Turnabteilung ging nun offiziell an die Geräte. Mit Marlies Schweig wurde 1975 erstmals eine Frau zur Vorsitzenden gewählt. Weil viele Turnerinnen zum Handball wechselten, machte die Sparte dicht. Der Bau des Sportheimes lief 1979 auf vollen Touren, allerdings stiegen die Kicker parallel aus der A-Liga ab. Doch die kamen später zurück – und wie. 2002 stieg der SVW erstmals in seiner Geschichte in die zweithöchste Amateurliga, die Landesliga Nordost, auf. Drei Jahre darauf liefen die Planungen zum Umbau des Hart- in einen Kunstrasenplatz an, der schon 2006 eingeweiht wurde. Seit 2014 bildet der Verein eine Spielgemeinschaft mit dem rheinland-pfälzischen Nachbardorf Gimbweiler und kickt heutzutage in der Bezirksliga St. Wendel.

Vor einem Jahr hat der SVW die letzte Rate für das „Kunstrasendarlehen“ bezahlt und war wieder schuldenfrei. „Den Mut der Gründerväter benötigen wir heute wieder, um die aktuelle Situation im Amateurfußball zu überstehen“, meint Vereinschef Schwarz. Der aktuelle Zeitgeist sei geprägt von Digitalisierung und Individualisierung und stelle dadurch den Verein sowie die Verantwortlichen vor zukünftige Herausforderungen, die es zu meistern gelte. Durch die Gründung einer Kampfsportabteilung registrierte der SVW 2017 die Mitgliederhöchstmarke von 364, im Dezember 2018 wurden 336 Mitglieder gezählt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort