"Früher hat man Dinge gemacht, über die wir heute nur den Kopf schütteln. Aber damals war das eben so." Das erklärte Bürgermeister Andreas Veit (CDU ) im Nohfelder Rathaus, als Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) mit einer Delegation von Umwelt-Vertretern da war. Der Minister schaute sich vor Ort an, was in Sachen Renaturierung an Nahe und Freisbach in den vergangenen Jahren passiert ist. Was Veit dabei ansprach, das ist auf die intensive landwirtschaftliche Nutzung in den 50er-Jahren zurückzuführen. "Jetzt hat die Natur wieder das bekommen, was ihr zusteht", sagte Veit.

Grundlage für die Investition, die für die Gemeinde Nohfelden kostenneutral gewesen sei, war die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union von 2000. Diese schreibt die Renaturierung von Gewässern quasi vor. Verbaute Abschnitte des Freisbachs zwischen Nohfelden und Freisen sowie der Nahe zwischen der Quelle in Selbach und der Grenze zu Rheinland-Pfalz hat die Naturland-Ökoflächen-Management-GmbH, eine Tochter der Naturlandstiftung Saar , in Zusammenarbeit mit den beiden Gemeinden renaturiert. Etwa 540 000 Euro kosteten die Arbeiten an der Nahe, 340 000 die am Freisbach .

Seit den 80er-Jahren, so Veit weiter, habe die Naturlandstiftung sich um die Nahe gekümmert. Flächen zwischen Nohfelden und Türkismühle angekauft und verschiedene Projekte realisiert - Wehre zurückgebaut, Wanderbarrieren beseitigt. Das Resultat: "Die Nahe im Saarland ist auf ihren 15 Kilometern komplett durchgängig", sagt Veit. Ähnlich auch die Situation am Freisbach , allein 15 Wanderhindernisse wurden zurückgebaut. "In vielen Bereichen war der Bach mit Verbundsteinen oder Pflaster ausgebaut", erklärt Eberhard Veith, Geschäftsführer der Naturlandstiftung. "Und keiner weiß warum."