Stolperstein AG der GemS Nohfelden-Türkismühle 2000 Euro für „Wege der Einnerung“

Türkismühle · Die Schüler der GemS Nohfelden-Türkismühle stellen über eine Wanderausstellung, Filme, Unterrichtsmaterialien, Informationsflyern, einem Erinnerungsweg sowie einer App die Geschichte der jüdischen Gemeinde Nohfelden vom 17. bis 20. Jahrhundert dar.

 Die  erfolgreiche Stolperstein-AG der Gemeinschaftsschule  Nohfelden-Türkismühle

Die  erfolgreiche Stolperstein-AG der Gemeinschaftsschule  Nohfelden-Türkismühle

Foto: Jörg Friedrich

Die Stolperstein-Arbeitsgemeinschaft der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle gehört zu 13 Projekten aus Baden-Würtemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die als Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2021 geehrt wurden. Das teilt ein Sprecher der Schule mit.

Die Schülergruppe wurde zusammen mit ihrem Projektleiter Jörg Friedrich für ihre Projekte „Wege der Erinnerung“ und „Wege der Erinnerung Interaktiv“ sowie für ihre langjährige Erinnerungsarbeit an das jüdische Leben in der Gemeinde Nohfelden ausgezeichnet und erhielt ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro. Die Schüler stellen über eine Wanderausstellung, Filme, Unterrichtsmaterialien, Informationsflyer, einen Erinnerungsweg sowie eine App zu diesem Erinnerungsweg und mit einer eigenen Homepage (www.juedischeslebennohfelden.wordpress.com) die Geschichte der jüdischen Gemeinde Nohfelden vom 17. bis 20. Jahrhundert dar und erinnern an Einzelschicksale jüdischer Familien sowie an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in ihrer Heimatgemeinde.

Den Schülern ist es dabei ein besonderes Anliegen, ihre Ausstellung möglichst barrierefrei zu gestalten. Sie wurde deshalb in verschiedenen Formaten und über verschiedene Informationskanäle verbreitet. Beispielsweise wurden sieben Ausstellungstafeln in Form mobiler Rollups erstellt, die zur Ausleihe zur Verfügung stehen. Die Inhalte finden sich außerdem online und digital aufbereitet und sind mit weiterführenden Informationen in Text und Bild versehen. Zusätzlich gibt es eine Audiospur, die auch Menschen mit Sehbehinderungen Zugang zur Ausstellung ermöglichen soll.

Auch eine Aufbereitung in Leichter Sprache fand statt. Das Projekt läuft bereits seit 2011 und wurde intensiv vom Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel unterstützt. Vor Ort in den Dörfern Bosen, Sötern und Gonnesweiler haben die Schüler Erinnerungstafeln aufgestellt, die an das ehemalige jüdische Leben erinnern sollen. Die App „Wege der Erinnerung Interaktiv“ soll vor allem jüngere Menschen ansprechen.

Der Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ wird jedes Jahr im Juli vom Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) ausgeschrieben. Für die Gewinner gibt es Geldpreise in Höhe von 2000 bis 5000 Euro und eine verstärkte Präsenz in der Öffentlichkeit. Damit unterstützt das von der Bundesregierung gegründete BfDT zivilgesellschaftliche Aktivitäten im Bereich der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung.

Ausgezeichnet werden jedes Jahr vorbildliche und nachahmbare zivilgesellschaftliche Projekte aus dem gesamten Bundesgebiet, die bereits durchgeführt wurden und sich in den Themenfeldern des BfDT bewegen: Demokratie, Toleranz, Integration, Gewaltprävention, Extremismus, Antisemitismus. Das Bündnis will Einzelpersonen und Gruppen für ihr Engagement würdigen, die das Grundgesetz im Alltag auf kreative Weise mit Leben füllen. Dabei soll insbesondere die Vielfalt des zivilgesellschaftlichen Engagements im Vordergrund stehen.

Die Stolperstein-AG wurde während einer Feier, die online stattfand, von der parlamentarischen Staatssekretärin des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, Rita Schwarzelühr-Sutter, feierlich ausgezeichnet. Die Staatssekretärin lobte vor allem die Nachhaltigkeit und Kreativität der Erinnerungsarbeit der AG. In elf Jahren habe die AG viele Schüler über die Thematik informieren können und trage so zu einem respektvolleren Verhalten in unserer Gesellschaft bei.

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