Sternsingerband kann schräg und auch mal konservativ

Ottweiler · Sie tragen einheitlich schwarze Anzüge und grüne Schuhe. Ihr „Häftlingsoutfit“.

Die Jungs der Sternsingerband bezeichnen sich selbst als Gefangenenchor. "Unsere offizielle Heimat ist Zyphox III links", erklärt Sänger Vlad Gisbert II die etwas andere Entstehungsgeschichte der Band. Eigentlich sind die Vier aus Bexbach, Blieskastel, St. Wendel und Kusel. Und eigentlich haben sie sich über das musikalische Netzwerk im Großraum Saar-Pfalz kennengelernt. Doch das wäre zu langweilig. "Wir haben uns im Verrücktsein getroffen und schnell erkannt, dass wir uns wunderbar ergänzen." So schrieben sie ihre ganz eigene Story um die Flucht vom Planeten Zyphox III. Und basteln weiterhin daran. "Wir arbeiten an einem Hörspiel zu der Geschichte, auf dem es neben selbst geschriebene Songs auch in Eigenregie produzierte Soundeffekte zu hören gibt."

Selbst ihre "weltlichen Namen" nennen sie nur ungern, bevorzugen ihre Künstlernamen: Neben Vlad Gisbert II sind das die beiden Gitarristen Gerlinde d'Hoboque und Könich BeBe und Bassist Aggregat Weyrich. "Wir sind eine Acoustic-Cover-Band, die sich mehr und mehr in Richtung Comedy entwickeln will", erläutern die Vier die Idee hinter ihrer interstellaren Saga, wobei sie sich an bekannten Größen der komödiantischen Zunft wie Monty Python oder Douglas Adams orientieren.

Doch abseits davon zeigt sich die Band auch versiert, wenn es darum geht, ein eher "konservatives" Programm zu präsentieren. Im Bistro und Café Zwinger, gelegen zwischen den zwei Stadtmauern der Ottweiler Altstadt, boten die Sternsinger am vergangenen Samstagabend ein musikalisches Potpourrie an beliebten Coversongs und sorgten damit gekonnt für Stimmung in launiger Atmosphäre. Mit dabei waren Oldies, angefangen von den Beatles über Ben King's Rythm & Blues-Hit "Stand by me" bis hin zum King Elvis Presley. Außerdem gab's klassische Rockmusik von Queen oder Pink Floyd, sowie aktuellere Stücke von Robbie Williams und Sunrise Avenue. Und als Highlight eine eigene Version des Welterfolgs "We are the world" mit dem Titel "Grus mus madol". Bis in die späten Abendstunden unterhielten die vier "Außerirdischen" das Publikum.

Die Frage, ob ihr nächstes Konzert auf der Erde oder doch anderswo stattfinden würde, konnten sie allerdings nicht hinreichend beantworten. Man weiß ja nie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort