Stan Webb bringt Bluesrock an den Bostalsee

Bosen · Entspannt und genüsslich feierten rund 1200 Besucher beim Little-Woodstock-Festival am Bostalsee. Stargast im multikulturellen Musikprogramm war der britische Bluesrock-Gitarrist Stan Webb mit seiner Band Chickenshack.

Bosen. In der Mitte des voll belegten Campingplatzes auf der Festwiese am Bostalsee knistert ein Lagerfeuer. Neben dem großen Zelt bieten fliegende Händler an bunten Ständen ihre Waren an. Vor der Bühne warten junge und junggebliebene Menschen auf den Auftritt eines Mannes. "Ich freue mich, dass er hier ist. Hier ist Mister Stan Webb", kündigt Festival-Organisator Herry Weiland den Bluesrocker mit seiner Band an.

Multikulturelles Programm

Die teils röhrende Gitarre und die Songs des 66-Jährigen und seiner Band Chickenshack kennt die Fangemeinde bestens. Übrigens genauso wie die Klänge der Ethno-Jazz-Band Embryo, die fast zeitgleich spielt. Organisator Weiland hat aber auch ein Händchen dafür, Bands zu präsentieren, die dem Publikum zunächst wenig sagen, gänzlich unbekannt sind. "Ich bekomme etwa 300 Anfragen von Bands und Musiker, die hier spielen wollen", erklärt Weiland.

Die flämische Liedermacherin Katrien Snoeys war nicht darunter. Sie ist Weiland zufällig bei seiner Pilgertour auf dem Jakobsweg begegnet und nun seiner Einladung gefolgt. "Mein Anspruch ist, ein multikulturelles Musikprogramm zu gestalten", sagt der Organisator. Darin vertreten sind die unterschiedlichsten Musikrichtungen. Rotzig covert die saarländische Band Exiled Buskers einen Punkrock-Klassiker von Bad Religion. Zum Träumen animieren die Folkrocker von The Wishing Well aus Australien. The Shanes aus Trier legt mit ihrer schrillen Polka-Show einen grandiosen Auftritt hin. Eine Mixtur aus Ska, Reggae, Blues und Rockn Roll hat Skarabazoo aus Italien in ihrem energetischen Sound vereint. Unter dem Zeltdach wird dazu getanzt und rumgezappelt. "Das war so hammerhart gut", jubelt Besucherin Vera Glasmacher aus Viersen. Die Band Knock on Wood verleiht berühmten Rock- und Popsongs mit ihrer Musik einen ganz eigenen Bluegrass-Charakter. "Ich denke, die Bands sind gut angekommen", so Weiland. Besucher Werner Metzger aus Vierheim bewertet: "Es war querbeet und abwechslungsreich".

Allerdings hat Weiland bei der diesjährigen Auflage einen leichten Rückgang beim Publikumsinteresse registrieren müssen. "Ich schätze vorsichtig die Besucherzahl auf 1200 Leute", so der Organisator. Die Zahl der Camper sei wie in den Vorjahren. "Es sind wohl weniger Tagesbesucher gekommen", meint Weiland. Die Stimmung sei hervorragend und, wie er betont, "einfach easy" gewesen. "Schon alleine deshalb bin ich zufrieden", sagt er abschließend.

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