Anpassung beschlossen Friedhofshallen in Modularbauweise

St Wendel · Stadtrat St. Wendel verabschiedet neues Konzept für die Friedhofshallen im Gebiet der Kreisstadt.

 Auch in St. Wendel werden die Toten inzwischen überwiegend in Urnen bestattet. Dem will die Stadtverwaltung mit dem neuen Friedhofshallenkonzept Rechnung tragen. 

Auch in St. Wendel werden die Toten inzwischen überwiegend in Urnen bestattet. Dem will die Stadtverwaltung mit dem neuen Friedhofshallenkonzept Rechnung tragen. 

Foto: dpa/Nicolas Armer

Die Mitglieder des St. Wendeler Stadtrates haben während der jüngsten Ratssitzung im St. Wendeler Saalbau ein neues Konzept für die Friedhofshallen im Gebiet der Kreisstadt verabschiedet.

Gebaut wurden die städtischen Friehofshallen – allesamt Stahl- und Stahlbeton-Konstruktionen – in den 60er- und 70er-Jahren. Dabei waren die Erbauer bemüht, die Anlagen ihrer Funktion entsprechend würdevoll zu formen und ansprechend zu gestalten. Durch die besondere Nutzungsstruktur zeigen sich an vielen dieser Gebäude inzwischen zum Teil erhebliche Substanzschäden. Die besonders maroden Hallen in Marth und Saal mussten sogar abgerissen werden.

Doch nicht nur die Bausubstanz hat sich im Laufe der Zeit geändert – auch das Bestattungswesen selbst: Etwa 80 Prozent der Bestattungen in St. Wendel sind nach Angaben der Stadtverwaltung inzwischen Urnenbestattungen. Das wiederum hat ein verändertes Nutzungsverhalten bezüglich der Kühlkammern oder Kühlsysteme nach sich gezogen. Ebenfalls ein Punkt: Manche Halle wird im Laufe eines Jahres weniger als zehn Mal genutzt. Die übrige Zeit sind sie ohne Nutzen und unbeheizt.

In der Stadtverwaltung ist man daher, und aus weiteren Gründen – etwa hinsichtlich der gesetzlichen Verpflichtung, die laufenden Kosten aus dem Bestattungswesen auf die Nutzer der Hallen und Friedhöfe umzulegen –, zu dem Schluss gekommen, Friedhofshallen künftig in modularer Bauweise zu errichten. Wobei die jeweiligen örtlichen Besonderheiten zu berücksichtigen seien. Das heißt, dass künftige Neubauten mehr oder weniger offen gestaltet und durch zusätzliche geschlossene Funktionsräume ergänzt werden. Als Beispiel nennt die Beschlussvorlage die Friedhofshalle in Eppelborn-Calmesweiler.

Teil desselben Tagesordnungspunktes war ein Entwurf für die neu zu errichtende Friedhofshalle in Remmesweiler, der bereits dem neuen Konzept folgt. Wenn sie fertig ist, soll sie als Beispielbau für künftige Neubauten dienen. CDU-Sprecher Sebastian Schorr war von dem neuen Konzept angetan: „Ein Lob an die Verwaltung und die Mitarbeiter des Bauamtes, die dieses Konzept erarbeitet haben.“ Es sei ersichtlich, dass sich hier „jemand ganz klug Gedanken gemacht hat“. Kritik kam indes von der SPD. Aber nicht an dem Konzept an sich, sondern „der Grund, dass wir überhaupt über dieses Thema reden müssen, ist kein schöner“, sagte SPD-Fraktionssprecher Torsten Lang, der bemängelte, dass viel zu lange viel zu wenig in den Erhalt der Bestandsgebäude investiert worden sei.

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