Staat pumpt Geld in Ferienpark-Projekt

Nohfelden. Kommt er oder kommt er nicht, der Ferienpark am Bostalsee? Diese Frage stellten sich in den vergangenen Monaten viele Menschen im St. Wendeler Land. Und wurden zunehmend skeptisch. Zunächst sollten die Bagger im Frühjahr 2009 anrücken, dann im Frühjahr 2010. Still ruhte aber auch dieses Jahr das Hanggelände am See.Das soll sich im kommenden Jahr ändern

Nohfelden. Kommt er oder kommt er nicht, der Ferienpark am Bostalsee? Diese Frage stellten sich in den vergangenen Monaten viele Menschen im St. Wendeler Land. Und wurden zunehmend skeptisch. Zunächst sollten die Bagger im Frühjahr 2009 anrücken, dann im Frühjahr 2010. Still ruhte aber auch dieses Jahr das Hanggelände am See.Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Denn für den heutigen Mittwoch haben die Strukturholding Saar (SHS) und die Projektgesellschaft Bostalsee zu einem Termin in die Staatskanzlei nach Saarbrücken eingeladen. Dort werden sich im Beisein von Ministerpräsident Peter Müller (CDU) die Investoren für die 500 Ferienhäuser des Ferienparkes präsentieren und eine Verpflichtungserklärung unterzeichnen, dass sie eine Zweckgesellschaft zur Finanzierung des Baus und der Vermietung der Feriendörfer gründen. Darüber hinaus wird eine Vereinbarung über den Bau, die Finanzierung sowie die langfristige Vermietung der Zentraleinheit und Park-Infrastruktur unterzeichnet.

Das Unternehmen Center Parcs hat damit die Investoren für den Bau der 500 Ferienhäuser gefunden. Das bestätigte Innovationsdirektor Michiel Illy gestern gegenüber der SZ: "Es war in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht einfach, die passenden Investoren zu finden." Diese habe man nun. Center Parcs finanzierte den Bau der Ferienhäuser seiner Urlaubsanlagen nämlich bisher immer über private Investoren.

Dabei geht es allein bei dem Bau der Ferienhäuser am Bostalsee um 45 Millionen Euro. 20 Prozent dieser Summe müssen die Investoren als Eigenkapital beisteuern, den Rest über Banken finanzieren. Nach SZ-Recherchen will sich beim Bau der Häuser neben Privatinvestoren auch der Landkreis St. Wendel über das Freizeitzentrum Bostalsee mit einer stillen Einlage von mehreren Millionen Euro engagieren. Damit wäre das Freizeitzentrum kein aktiver Gesellschafter und daher auch nicht an der Vermarktung der Häuser beteiligt.

Voraussetzung ist die Zustimmung des Kreistags. Bisher hat das Gremium über dieses Thema in nicht-öffentlicher Sitzung beraten. Eine Entscheidung soll in der Januarsitzung fallen. Im Januar wird sich zudem der Gemeinderat Nohfelden mit dem Thema Ferienpark befassen.

Center Parcs will auf einem 90 Hektar großen Gelände am Eckelhauser Hang den Ferienpark bauen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 130 Millionen Euro.

Land gibt 30 Millionen Euro

Die Projektgesellschaft Bostalsee, die aus der Gemeinde Nohfelden, dem Landkreis St. Wendel und der Landesentwicklungsgesellschaft Saar (LEG) besteht, ist für die Erschließung verantwortlich. Die so genannte Zentraleinheit mit großem Schwimmbad, Wellnessbereich und Restaurants baut die SHS-Strukturholding und vermietet diese an Center Parcs. Für den Bau der Ferienhäuser ist die Zweckgesellschaft zuständig, die heute vorgestellt wird. Das Saarland hat Zuschüsse von rund 30 Millionen Euro zugesagt.

Center Parcs rechnet mit 150 000 Besuchern und 500 000 Übernachtungen im Jahr. Am Bostalsee sollen 300 neue Arbeitsplätze entstehen. "Die Arbeiten sollen so schnell wie möglich beginnen", sagt Michiel Illy. Ziel sei es, dass der Park im Sommer 2013 öffnet.

 So sollen die Ferienhäuser am Bostalsee laut Center Parcs aussehen. Foto: Center Parcs

So sollen die Ferienhäuser am Bostalsee laut Center Parcs aussehen. Foto: Center Parcs

Die Center-Parcs-Gruppe ist eine 100-prozentige Tochter des französischen Tourismuskonzernes Pierre & Vacances. Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung will das Unternehmen aber keinen Sunpark sondern einen Center Parc errichten, kündigte Illy an. Es bleibe aber bei dem offenen Konzept. Das heißt, die Freizeitanlagen stehen auch Tagesgästen offen.

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