Trailpark Spektakuläre Abfahrten für die Könner

Erbeskopf · Das Gelände am Erbeskopf ist ein Traum für Mountainbiker. Jetzt wurde hier ein neuer Trailpark für die Geländeradler eröffnet.

 Auf dem Schinderhannes: Hier sieht man auch, dass Schutzmaßnahmen vorgenommen wurden.

Auf dem Schinderhannes: Hier sieht man auch, dass Schutzmaßnahmen vorgenommen wurden.

Foto: Carmen Gerecht

Vier Jahre dauerte es von der Idee bis zur endgültigen Nutzung. Mutige Mountainbiker, die rasante Abfahrten runterpreschen wollen („Downhill“), haben nun eine neue Heimat gefunden, den Trailpark Erbeskopf, der im Juni eröffnete. „Wir haben hier in der Gegend drei Liftanlagen, die nur im Winter in Betrieb sind. Die Alpen machen es uns vor, indem sie die Anlagen für Biker im Sommer nutzen“, erklärt Peter Klär, geschäftsführender Gesellschafter der Trailpark Erbeskopf GmbH in Ottweiler. Er als passionierter Mountainbiker, hatte gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern Martin Halm, Till Dengel und Daniel Gregor vor vier Jahren die Idee, auf dem Erbeskopf – dem höchsten Punkt in Rheinland-Pfalz – einen Bikepark entstehen zu lassen.

Zurzeit sind zwei Strecken von je etwa 1400 Metern befahrbar, sechs weitere Linien sind in Planung. „Anfang des Jahres haben wir erst die Genehmigung für den Bau von der Gemeinde Thalfang bekommen, deswegen haben wir nicht mehr Trails geschafft“, so Klär.

Ähnlich wie beim Skifahren sind die Strecken je nach Schwierigkeitsgrad in blau (einfach), rot (mittelschwer) und schwarz (schwer) eingeteilt. Es gibt eine schwarze Strecke, den „Schinderhannes“, der der Natur angepasst ist und nur wenige zusätzliche Einbauten hat. Sprünge mit dem Rad über Hindernisse sind hier ein Muss. Die rote Strecke, bei der gesprungen werden kann, trägt den Namen „Wild Cat Trail“. „Die Wildkatze hat uns von Anfang an begleitet, da sie hier beheimatet ist. Deswegen haben wir die Strecke so genannt. Hier haben wir Rampen gebaut und mit Erdmasse modelliert“, erzählt der Mountainbiker aus Bliesen. Wenn alles fertig ist, wird es drei blaue, zwei rote und drei schwarze Linien geben.

Am Eröffnungs-Samstag zog es 150 Radfahrer in das Naherholungsgebiet. Am Sonntag waren es um die Mittagszeit schon 300 Besucher. Für 18 Euro kann man den ganzen Tag den Berg runterheizen. Dicht an dicht stehen die Biker mit ihren Rädern und der nötigen Schutzausrüstung wie Helm, Brille oder Protektoren (kann vor Ort auch ausgeliehen werden) in der Drängelgasse vor dem Schlepplift, der sie mit Hilfe des Bügels nach oben zieht. Ein Liftboy ist beim Ein- und Ausstieg behilflich. Dann kann der Downhill losgehen. Roland Busch und Christoph Rothenburger sind zusammen mit zwei weiteren Freunden eigens aus Koblenz gekommen, um den Trailpark auf Herz und Nieren zu testen. „Die Strecken machen definitiv Spaß. Hier gibt es noch viel Potenzial“, meint Busch und freut sich auf die weiteren Abfahrmöglichkeiten. „Das ist ein Gewinn für die Region“, bewertet Rothenburger, dem die Naturbelassenheit der Strecke gefällt.

Obwohl das Hobby, das viel Mut und Fahrkönnen voraussetzt, von Männern dominiert wird, sieht man immer mehr Frauen und Jugendliche. So auch Alessio und Marcello Ragusa und ihr Freund Leon Mink. Sie sind vor der Abfahrt zwar aufgeregt, freuen sich aber auf die Sprünge. „Hier kann man sich richtig austoben!“, befindet Alessio. Auf die Frage, ob sie denn keine Angst hätten, kommt von den drei Jungen wie aus der Pistole geschossen: „Nö!“

Für die, deren Fahrstil noch einen Feinschliff benötigt, werden extra Kurse angeboten. Sebastian Gallery von der Bikeschule Ridingstyle bietet verschiedene Kurse an, die das flüssige und sichere Fahren im Gelände trainieren. Am Sonntagnachmittag nutzen insbesondere mehrere Frauen die Gelegenheit, einen Schnupperkurs mit Gallery zu machen. In Zukunft sollen aber regelmäßig Kurse auf dem Gelände der GmbH angeboten werden.

 Der untere Abschnitt des Wild-Cat-Trails mit den so genannten Tables, die gesprungen werden können.

Der untere Abschnitt des Wild-Cat-Trails mit den so genannten Tables, die gesprungen werden können.

Foto: Carmen Gerecht
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