„Speckstein braucht Zeit, und man muss ihm seinen Willen lassen“

Habach · „Träne der Venus“, „Flamme des Herzens“ oder „Liebesglück“ – so heißen die Figuren, die derzeit im Bauernhaus in Habach zu sehen sind. Unter dem Motto „Begegnungen mit Speckstein“ haben vier Künstler Werke zusammengetragen, um sie einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

 „Liebesglück“ – eine Arbeit von Vincent Bayona, der gemeinsam mit Ulrike Sieren, Michaela Bastian, Ulrike Breitlauch sowie Conny Dörr im Bauernhaus ausstellt. Foto: Carolin Merkel

„Liebesglück“ – eine Arbeit von Vincent Bayona, der gemeinsam mit Ulrike Sieren, Michaela Bastian, Ulrike Breitlauch sowie Conny Dörr im Bauernhaus ausstellt. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Eröffnet wurde die Ausstellung im Bauernhaus Habach traditionell an einem Sonntag, im Rahmen des Internationalen Museumstages diesmal am Nachmittag. Entsprechend groß war schon zur Eröffnung die Resonanz, was vor allem die Verantwortlichen der Stiftung Kulturgut Eppelborn, die diese Ausstellungen organisiert, freute.

Die Idee zu dieser gemeinsamen Ausstellung hatte die Habacher Bürgerin Conny Dörr. "Immer, wenn der Kurs am Ende angelangt ist, stellen wir alle Steine auf, eine richtige kleine Ausstellung. Eigentlich viel zu schade, um anschließend zu verschwinden", erzählte sie. Seit mittlerweile zehn Jahren besucht Conny Dörr im August ein Speckstein-Seminar bei der Dozentin Brigitte Masloh in der Bosener Mühle. "Im vergangenen Jahr fiel mir das Bauernhaus in Habach ein und jetzt stellen wir gemeinsam aus", freute sich Dörr.

Diese Freude teilte sie mit Ulrike Breitlauch aus Blieskastel. "Das Jahr über arbeite ich nicht mit Speckstein, aber an diesem Wochenende, auf das ich mich sehr freue, habe ich so richtig Zeit und genieße es, neun Stunden am Stück zu werkeln", erzählte sie. Erst dann könne man erahnen, was später einmal herauskommt.

Wie arbeitsintensiv der Speckstein ist, zeigen die ergänzenden Fotoarbeiten von Erich Morlo. "Speckstein braucht Zeit, und man muss ihm seinen Willen lassen", erklärte Dörr. Die vielen verschiedenen Formen, die die vier Künstlerinnen, neben Dörr und Breitlauch auch Michaela Bastian aus Blieskastel und Ulrike Sieren aus Wadgassen mitgebracht haben, beweisen dies. Ebenso unterschiedlich wie die Formen sind auch die Farben, die nach stundenlanger Arbeit zum Vorschein kommen. Von rötlich über schwarz bis Elfenbein, die Farbpalette ist riesengroß und zeigt ebenfalls die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten.

Einen besonderen Platz haben die Arbeiten von Vincent Bayona aus Wadern gefunden. Sie sind im Obergeschoss in den beiden kleinen Räumen mit Blümchentapete zu sehen. "Vincent ist eine ganz andere Liga", bekannte Breitlauch, "aber ich bewundere ihn, wäre niemals neidisch."

"Wir sind froh, dass er in unserem Kurs dabei ist, oft fragen wir ihn auch, was wir noch machen können, damit noch etwas Schöneres dabei herauskommt", erzählte Dörr. Bayonas Werke bestechen durch die Detailarbeit, die Farbgebung, aber auch durch die außergewöhnlichen Formen, sie sind allesamt Blickfang.

Die Ausstellung im Bauernhaus ist bis 22. Juni, sonntags von 15 bis 17 Uhr zu besichtigen.

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