In die Natur auch in Zeiten Coronas Auch mit dem Rollstuhl den Wald genießen

Nohfelden · VdK-Vorsitzende ermuntert dazu, den Weg in die Natur zu wagen – auf behindertengerechten Spazierwegen, zum Beispiel im Buchwald.

 Die Behindertenbeauftragte  Sigrid Laubenthal nimmt zusammen mit dem VdK-Ortsvereinsvorsitzenden Werner Jost den Waldlehrpfad in Augenschein.

Die Behindertenbeauftragte  Sigrid Laubenthal nimmt zusammen mit dem VdK-Ortsvereinsvorsitzenden Werner Jost den Waldlehrpfad in Augenschein.

Foto: Ralf Mohr

Inmitten des idyllischen Buchwaldes gelegen, führt ein etwa drei Kilometer langer Spazierweg durch die lichten und hellen Staatsforste. Der Weg ist als Waldlehrpfad ausgeschildert und bietet aufgrund seiner Topografie auch den Charakter eines barrierefreien Wanderweges. Die Kreisverbandsvorsitzende des Sozialverbands VdK, Gerlinde Koletzki-Rau, empfiehlt daher ihren Mitgliedern, „sich von dem Corona-Virus nicht abhalten zu lassen und Entspannung und Erholung in der Natur zu suchen“.

Der VdK-Ortsvereinsvorsitzende Werner Jost hat zusammen mit der Behindertenbeauftragten der Gemeinde Nohfelden, Sigrid Laubenthal, den Weg in Augenschein genommen. Startpunkt ist an der ehemaligen Buchwaldhalle. Die Zufahrt erfolgt über Nohfelden, Interessierte sollen zunächst der Beschilderung zur Saarwaldklinik folgen. Die letzte Möglichkeit vor der Klinik links abzubiegen führt zu ein paar Häusern im Wald. Das letzte auf der rechten Seite ist die ehemalige Buchwaldhalle, die heute keine Gastronomie mehr beherbergt und sich in Privatbesitz befindet. Dort am Wanderparkplatz ist der offizielle Startpunkt. Eine Infotafel gibt Aufschluss über den Verlauf und die Besonderheiten des Weges.

Für berechtigte Personen steht rund 200 Meter talwärts ein Behindertenparkplatz zur Verfügung. Von dort können auch Rollstuhlfahrer und Menschen mit einer Bewegungsbeeinträchtigung den Weg nutzen. „Leider weist der Weg ein paar nicht ganz unerhebliche Steigungen auf“, bemerkt die Behindertenbeauftragte  Laubenthal. „Mit acht bis zwölf Prozent Steigung ist der Weg für Rollstuhlfahrer alleine wohl nicht zu bewältigen. Hier wäre es schön, wenn zur Unterstützung eine Begleitperson dabei wäre“, so Laubenthal.

Der Weg führt durch einen abwechslungsreichen Baumbestand, vorbei an verschiedenen Rastmöglichkeiten mit Schutzhütte und Bänken mit Tischen und am Schwarzen Weiher. Wer Glück hat, kann dort sogar einen Eisvogel dabei beobachten, wie er sich in die Fluten stürzt, um Fische zu jagen. Auf den Infotafeln erfährt der Wanderer so manch Interessantes. Beispielsweise, dass im Buchwald die Hauptwildarten Rehwild, Schwarzwild, Dachs, Fuchs und Feldhase vorkommen. Durch den Bau der A 61 wurde das Rotwild allerdings abgehalten. Allerdings kommt bisweilen schon mal ein Stück Damwild vom Peterberg zu Besuch in den Forst am Fuße des Heidenkopfes. Weitere Themenbereiche sind Wald und Wasser, die Köhlerei, die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes, Waldinnenränder zum Beispiel an Lichtungen und nicht zuletzt die mehr als 100-jährigen Douglasien, wahre Baumriesen in unseren heimischen Wäldern und ein Naturdenkmal von beachtlichen Dimensionen. „Der Weg lohnt sich auf jeden Fall“, begeistert sich Werner Jost, wenn er es auch bedauert, dass es keine Einkehrmöglichkeiten mehr im Buchwald gibt.

 Am Schwarzen Weiher findet man nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern kann auch mit etwas Glück dem Eisvogel bei seinen Fischzügen zuschauen.

Am Schwarzen Weiher findet man nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern kann auch mit etwas Glück dem Eisvogel bei seinen Fischzügen zuschauen.

Foto: Ralf Mohr
 Die mehr als 100 Jahre alten Douglasien sind nur eines der Naturdenkmäler, für die der Buchwald  weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Die mehr als 100 Jahre alten Douglasien sind nur eines der Naturdenkmäler, für die der Buchwald  weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Foto: Ralf Mohr
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