Betriebsjubiläum Halbes Jahrhundert in nur einem Unternehmen

ECKELHAUSEN · Sonja Schwarz feiert ein relativ seltenes Jubiläum. Und schaut gleichzeitig dem Ruhestand bei der Firma Wittig in Eckelhausen entgegen.

 Sonja Schwarz an ihrem gewohnten Arbeitsplatz in Eckelhausen  mit ihren Chefs Hans-Jürgen Wittig (links) und Marco Rack (rechts).

Sonja Schwarz an ihrem gewohnten Arbeitsplatz in Eckelhausen  mit ihren Chefs Hans-Jürgen Wittig (links) und Marco Rack (rechts).

Foto: Christian Barth

Sonja Schwarz kann heute ein ganz besonderes Berufsjubiläum feiern. Seit genau 50 Jahren ist sie als Bürokauffrau durchgängig bei nur einem Arbeitgeber beschäftigt, der Firma Wittig Bauunternehmung in Eckelhausen. Von der Ausbildung bis zum Ruhestand nur einen Arbeitgeber zu haben und überhaupt so viele Jahre berufstätig zu sein, das ist für die meisten der heutigen Berufsstarter kaum vorstellbar. Umso mehr freut sich Sonja Schwarz über ihr Jubiläum und hält amüsiert Rückschau auf ein halbes Jahrhundert Firmenzugehörigkeit.

Schmunzeln muss sie über ihren damaligen „Lehrvertrag für den Lehrberuf als Bürokaufmann im Handwerk“, mit dem sie zum 1. September 1969 als 15-Jährige ins Berufsleben startete. Die Arbeitswelt war noch durchweg männerdominiert und die Unterscheidung zwischen Frau und Mann nicht überall angekommen. Auch ihr Arbeitgeber, der heute als Wittig GmbH firmiert und seit 2019 zur Jeras-Gruppe Heusweiler gehört, hieß noch Hoch- und Tiefbau Otto und Walter Schmeier und hatte den Firmensitz in Sötern. 1979 stieg der spätere Geschäftsführer Hans-Jürgen Wittig in die Firma ein, der Firmensitz wurde ins Industriegebiet Eckelhausen verlegt.

Die Tätigkeitsfelder von Sonja Schwarz umfassten insbesondere die Lohn- und Finanzbuchhaltung, den gesamten Zahlungsverkehr und die Telefonzentrale. Die Aufgaben als solche blieben über die Jahrzehnte nahezu gleich, die Art der Erledigung änderte sich aber grundlegend. Schwarz erinnert sich, dass die Rechenaufgaben zu Beginn ihres Berufslebens noch mit analoger Rechenmaschine mit Handkurbel erledigt wurden. Briefe und Rechnungen wurden auf der Schreibmaschine getippt oder von Hand geschrieben.

Aber schon früh ging die Firma mit der Zeit, und ab 1985 hielt die EDV Einzug, die ersten Computer wurden angeschafft. Die Schreibmaschine verschwand vom Tisch, und die Korrespondenz wurde fortan in Textverwaltungsprogrammen elektronisch verfasst. Die komplette Finanzbuchhaltung erfolgte statt in händischer doppelter Buchführung nun ebenfalls elektronisch. „Das waren schon einschneidende Umstellungen, man musste sich zuerst eine ganze Weile daran gewöhnen. Aber es war auch unglaublich spannend, das alles mitzumachen und viel Neues zu lernen“, erinnert sich Schwarz.

Ihr langjähriger Chef Hans-Jürgen Wittig ist voll des Lobes für die dienstälteste Mitarbeiterin der Firma. Wittig beschreibt Schwarz als äußerst zuverlässig, gewissenhaft und bestens vernetzt mit den Auftraggebern. Außerdem sei sie auch Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiter in Sachen Urlaub, Steuern sowie in Personal-, Renten- und Krankenkassenangelegenheiten. „Da sie immer auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter hat, ist sie im Kollegenkreis sehr beliebt und geschätzt“, weiß Wittig.

So langsam denkt nun aber auch Sonja Schwarz an den  Ruhestand: „Ich wollte noch das Jubiläum mitnehmen und dann in Rente gehen“, verrät sie. Das bekommt sie nun im Doppelpack, denn der heutige Freitag ist auch ihr letzter Arbeitstag vor der Rente. Nach dann genau 50 Jahren Berufstätigkeit – bei einem Arbeitgeber.

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