Sogar Platz für Abschiedskuss

Türkismühle · 192 neue kostenfreie Parkplätze sind fertig, ebenso die Parkbucht fürs Abschiedsküsschen. Der erste Bauabschnitt zum neuen Bahnofsumfeld in Türkismühle ist erledigt. Indes stehen am Bahnhof selbst die neuen Aufzüge immer noch still.

 Fertiggestellt ist der neue Parkplatz am Bahnhof in Türkismühle. 192 kostenfreie Stellflächen sind hier entstanden. Und Kurzzeitstellflächen (rechts) für den eiligen Abschiedskuss. Fotos: Frank Faber

Fertiggestellt ist der neue Parkplatz am Bahnhof in Türkismühle. 192 kostenfreie Stellflächen sind hier entstanden. Und Kurzzeitstellflächen (rechts) für den eiligen Abschiedskuss. Fotos: Frank Faber

 Der alte Parkplatz wird gesperrt und zum Omnibus-Bahnhof.

Der alte Parkplatz wird gesperrt und zum Omnibus-Bahnhof.

Im August hat ein Experte eines Kampfmittelräumdienstes die Fläche am Türkismühler Bahnhofsgebäude nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg durchforstet. Gleichzeitig mussten besonders geschützte Mauereidechsen umziehen.

In mehr als vier Monaten soll dann dort der neue große Parkplatz fertig sein. 192 Stellplätze stehen jetzt schon nicht nur Bahnfahrern parat. Und nicht nur ihnen. Denn: "Wenn jemand in die Apotheke muss, der kann sein Auto hier parken", informiert Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU ) zur Platzübergabe. Zudem bestehe die Option, so der beauftragte Architekt Manfred Leibfried, die Fläche um 30 Stellplätze zu verlängern. Des Weiteren sind zwei Parknischen für Elektroautos mit Ladestation und sechs Behindertenplätze angelegt worden. "Die Fahrradstellplätze werden noch überdacht, und die Installation einer E-Bike-Ladestation wird nachfolgen", teilt Planer Leibfried mit.

Übrigens: Eine Besonderheit soll den Trennungsschmerz lindern und zugleich die Wiedersehensfreude steigern. Abschiedsküsschen geben, vielleicht dann noch die Dame des Herzens bis zum Bahnsteig begleiten. Oder sie im Auto nach der Ankunft mit einem dicken Schmatzer begrüßen. So ähnlich könnte es sich demnächst auf den zwei separaten Kiss-and-ride-Plätzen (Kuss- und Abfahrt-Plätzen) für Kurzzeitparker abspielen. "Für zwei, drei Küsse langt die Zeit. Nach drei Minuten muss die Parkbucht wieder verlassen werden", sagt Leibfried.

Er habe die neue Kuss- und Abschiedsschmerzone bewusst vom übrigen Park-and-ride-Angeboten getrennt. Ein dauerhaftes Parken sei an dieser Stelle ebenso sinnlos wie Parkscheiben, die Fahrern es erlauben, bis zu zwei Stunden ihren Wagen abzustellen.

Fünf Millionen Euro investiert das Saar-Verkehrsministerium, um das Bahnhofsumfeld in Türkismühle zu sanieren. Mit dem Park-and-ride-Platz ist der erste Bauabschnitt beendet.

"Wir sind im Zeitplan", versichert Manfred Leibfried. Das frühlingshafte Wetter haben dem Großprojekt in die Karten gespielt. Wie geht's weiter? Leibfried: "Als nächstes wird der alte Parkplatz gesperrt." Demnächst werde erneut ein Kampfmittelspezialist den Untergrund nach Überbleibseln aus dem Zweiten Weltkrieg absuchen. Baubeginn für den Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) soll dann Januar/Februar sein, Ende September sei der Abschluss geplant. Zeitgleich ist der Bau der neuen Nahebrücke geplant. Die Arbeiten am Verkehrskreisel mit 35 Metern Durchmesser sollen Juli beginnen und bis Ende Oktober dauern. Er entsteht an der Trierer/Saarbrücker Straße. "Ende 2016 wollen wir mit dem Projekt fertig sein", erklärt der Planer.Mit dem neuen Parkplatz hat sich für Pendler, die am Türkismühler Bahnhof ihr Auto stehen lassen, der Komfort erheblich erhöht. Hingegen stehen die Reisenden weiterhin auf dem von der Deutschen Bahn (DB) sanierten Bahnsteig vor zwei verschlossenen Aufzügen. "Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich im Januar 2016", weisen an den Lifttüren angeheftete Flugblätter hin.

Laut Bürgermeister Andreas Veit (CDU ) seien es technische Probleme nach wie vor dafür verantwortlich. Die für die Aufzüge zuständige DB will die sanierten Bahnsteige am 13. Januar offiziell in Betrieb nehmen. Veit: "Ich hoffe, dass bis dahin die Fahrstühle funktionieren."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort