Skandalöse Vorgänge im Ferienpark?

Nohfelden · Erst unbezahlte Rumänen beim Bau des Ferienparks, jetzt mutmaßlich Verstöße gegen Rechte der Beschäftigten im Park: Die Opposition im Saar-Landtag will den zuständigen Ausschuss einschalten, um die Sache zu klären.

Nohfelden . Die neuerlichen Vorwürfe seitens der Gewerkschaft Die Vorwürfe seitens der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten.(NGG) gegenüber dem Restaurant- und Supermarktbetreiber Elior im Ferienpark am Bostalsee hat die Politik auf den Plan gerufen. So kündigt Heike Kugler , sozialpolitische Sprecherin der Linke im saarländischen Landtag, an:

"Wir werden dieses Thema im Wirtschaftsausschuss auf die Tagesordnung setzen." So soll geprüft werden, "wie solche Vorgänge verhindert werden können". Öffentliche Fördermittel sollte es nur noch geben, wenn Unternehmen und Subunternehmen auch soziale Standards, Tarifbindung und Mitarbeiterbeteiligung gewährleisten. Das Land hatte den Bau mit Millionen subventioniert.

In diesem Zusammenhang spricht die Nohfelder Landtagsabgeordnete von einer "Dauerbaustelle im Hinblick auf Arbeitnehmerrechte und -schutz" beim touristischen Leuchtturmprojekt der rot-schwarzen Landesregierung. Kugler: "Es darf nicht sein, dass in einem Unternehmen Betriebsräte nicht übernommen werden und enormer Druck auf Beschäftigte wie Betriebsrat ausgeübt wird." Das sei skandalös.
NGG-Saar-Chef Mark Baumeister hatte die Kündigung eines Betriebsratsmitgliedes publik gemacht. Demnach musste der betroffene Mitarbeiter seinen Platz räumen, wurde freigestellt und von Führungskräften vor den Ferienpark geleitet. Weitere Mitarbeiter fürchteten um ihren Job. Gleichzeitig würden sie unter Tarif bezahlt. Die Arbeitsleistungen der 120.Beschäftigten gingen weit über das übliche Pensum hinaus.
Ein Unternehmenssprecher teilt unterdessen mit, Elior wolle sich kurzfristig mit Betriebsrat und NGG-Vertretern treffen. Zu den konkreten Vorwürfen äußert er sich nicht, beruft sich auf Datenschutz. Es sei allerdings keine Absicht, die Arbeit der Belegschaftsvertreter zu behindern.

Indes erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Magnus Jung : "Die Kritik an der Geschäftspolitik, dem Umgang mit Betriebsräten und den Arbeitsbedingungen bei Elior wird von uns sehr ernst genommen." Insbesondere für den Tourismus gelte, dass es "für gute Arbeit auch guten Lohn geben muss". Schlechte Arbeitsbedingungen schadeten den Beschäftigten und behindern eine gute Entwicklung in der Branche. Das Unternehmen müsse zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Jung: "Wir erwarten, dass Arbeitnehmerschutzrechte eingehalten und die Arbeit von Betriebsräten nicht behindert werden."

Erst seien Rumänen beim Bau des Parkes ausgebeutet worden, indem sie über Monate nicht bezahlt worden waren. Angesichts der neuen Klagen sei es umso erschreckender, dass die Landesregierung weiterhin vom erfolgreichen Projekt Ferienpark Bostalsee spricht, beklagt Kugler.

Als Reaktion auf die Debatte zu Arbeitsbedingungen bietet die NGG ab Donnerstag, 30.April Rechtsberatung für Beschäftigte im Gastgewerbe im St..Wendeler Büro des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Wendallinusstraße 4a, an. Zeit: 14 bis 17 Uhr.

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