„Sie sind für mich die kleinen Helden des Alltags“ Liebevolle Betreuung für Angehörige

Kreis Saarlouis · 14 Bürger aus dem Kreis Saarlouis haben die Pflegemedaille des Saarlandes erhalten. Staatssekretärin Gaby Schäfer überreichte die Auszeichnungen jeweils mit einer kleinen Laudatio im Landratsamt Saarlouis.

 Staatssekretärin Gaby Schäfer und Landrat Patrik Lauer zeichneten 14 Menschen mit der Pflegemedaille aus. Foto: Landkreis/Hans

Staatssekretärin Gaby Schäfer und Landrat Patrik Lauer zeichneten 14 Menschen mit der Pflegemedaille aus. Foto: Landkreis/Hans

Foto: Landkreis/Hans

Seit Jahren, bisweilen Jahrzehnten, sind sie Tag und Nacht für ihre Eltern, Ehegatten oder Kinder da, umsorgen und unterstützen sie, machen Mut und ertragen schwere Stunden, und geben ihnen vor allem ein liebevolles Zuhause, während sie ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen. 14 Männer und Frauen aus dem Kreis Saarlouis sind dafür ausgezeichnet worden, dass sie sich lange und aufopfernd zu Hause um ihre Lieben kümmern oder kümmerten.

Landrat Patrik Lauer sprach ihnen seine Bewunderung aus. "Einen Angehörigen zu pflegen ist ein herausragendes ehrenamtliches Engagement. Es ist ein Dienst, den wir gar nicht hoch genug einschätzen können", sagte Lauer. "Wer sich um einen Pflegebedürftigen kümmert, muss physisch wie psychisch große Herausforderungen meistern. Sie sind für mich die kleinen Helden des Alltags, die wir brauchen, um unsere Gesellschaft zusammenzuhalten."

Lobende Worte kamen auch aus dem Sozialministerium. "Es verdient hohe Wertschätzung, dass der Hauptanteil der Pflege im Saarland von den Familien geleistet wird", betonte Staatssekretärin Gaby Schäfer. Mit der Pflegemedaille will die Landesregierung den Pflegenden für ihr soziales Engagement danken und ihnen öffentlich Anerkennung zollen, erklärte sie.

Für die Pflegemedaille können zum Beispiel soziale Dienste, Kirchen, Bürgermeister und Ortsvorsteher, Seniorenbeiräte, Selbsthilfegruppen oder Personen Menschen vorschlagen, die mindestens fünf Jahre lang einen Angehörigen zu Hause betreut und versorgt haben. Die 14 Geehrten kamen zum Teil mit Angehörigen und Bekannten zu der Feierstunde. Auch ihre Heimatgemeinden waren durch die Bürgermeister, Beigeordnete und Ortsvorsteher vertreten. Mit der saarländischen Pflegemedaille wurden im Kreis Saarlouis ausgezeichnet: Kristel Bach (70) aus Hemmersdorf pflegt seit 22 Jahren ihren kranken Ehemann. Johann Barbeln (80) aus Überherrn hat seine demenzkranke Frau bis zu ihrem Tod betreut. Erich Brill (79) aus Schwarzenholz pflegt seine Frau Erika seit ihrem Schlaganfall im Jahr 2008. Monika Bross-Barton (53) aus Überherrn-Wohnstadt kümmert sich seit 1979 um ihren geistig behinderten Sohn Sascha. Ottmar Caron (86) aus Dillingen hat seine Frau nach einem Hirnschlag bis zu ihrem Tod gepflegt. Robert Hayo (56) aus Schaffhausen versorgte seit 2002 seine schwerst pflegebedürftige Mutter im Elternhaus, mit Unterstützung seiner Frau. Thea Jung (73) aus Überherrn kümmert sich um ihren kranken Ehemann Alfons seit über 20 Jahren. Johannes Klein (77) aus Hülzweiler versorgte seine gelähmte Frau 15 Jahre lang. Edith Lorig (80) aus Schaffhausen pflegt seit 2007 ihren halbseitig gelähmten Mann, obwohl sie selbst Dialysepatientin ist.

Gisela Meilchen (82) aus Dillingen hatte selbst einen Schlaganfall, kümmert sich aber seit 1996 um ihren Mann Werner, der nach einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzt.

Franziska Nalbach (79) aus Nalbach unterstützt und entlastet ihre Familie bis heute, indem sie sich seit 1993 um ihre behinderte Enkelin kümmert. Walburg Puscha (64) aus Dillingen hat ihren Ehemann Wolfgang 23 Jahre lang versorgt, nachdem er an einem Schlaganfall und seinen Folgen litt. Erika Wetzel (61) aus Altforweiler pflegt seit 1990 ihre Tochter Anja und seit 2004 auch ihren Mann, die beide auf den Rollstuhl angewiesen sind. Lorenz Zang (82) aus Hostenbach versorgt seit 2001 seine an Parkinson und Demenz erkrankte Frau.

Unterstützung erhalten Familien seit 2009 durch die Pflegestützpunkte in jedem Landkreis, die wohnortnah hilfe-, betreuungs- und pflegebedürftige Menschen beraten. Finanziert werden diese durch Land, Gemeinden sowie Kranken- und Pflegekassen.

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