Serientäter gehen meist ins Netz

Kreis Neunkirchen · Die Kriminalstatistik für 2013 liegt vor und zeigt: In den Polizeiinspektionen von Neunkirchen und Illingen, die für den Landkreis zuständig sind, wurden wieder mehr Fälle aufgeklärt als anderswo im Land.

. Den elf Merchweiler Familien, in deren Wohnungen im vergangenen Jahr Einbrecher Angst und Schrecken verbreitet haben, ist es kein Trost, aber: Mit nur elf Wohnungseinbrüchen liegt die Gemeinde Merchweiler ganz am Ende der Einbruchsstatistik im gesamten Landkreis Neunkirchen . Einen "Sprung nach oben" hat dagegen die Gemeinde Schiffweiler gemacht. Hier gab es im Jahr 2012 nur neun Einbrüche, im vergangenen Jahr wurden 22 angezeigt.

Insgesamt hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche im Landkreis Neunkirchen um 30 auf 204 erhöht, das zeigt die "Polizeiliche Kriminalstatistik 2013" auf. Damit liegt der Kreis klar hinter dem Regionalverband Saarbrücken mit 877 Einbrüchen, dem Landkreis Saarlouis, wo in 461 Wohnungen eingebrochen wurde, sowie dem Saarpfalzkreis mit 287 Fällen. "Der Landkreis Neunkirchen ist weitestgehend verschont geblieben von der landesweiten Steigerung", freut sich der Leiter der Polizeiinspektion Illingen , Thomas Schmitt, für die Bürger . Mit dem Leiter der Polizeiinspektion Neunkirchen , Thomas Dräger-Pitz, und dem Leiter des Kriminaldienstes, Reiner Spies, stellte er der Saarbrücker Zeitung in Neunkirchen die wichtigsten Eckdaten des Jahres 2013 vor. Und die Frage, wie sicher die eigene Wohnung ist, gehört mit zu den interessantesten Aspekten für die Bürger .

Diese können sogar dabei mithelfen, die Aufklärungsquote der Polizei , die bei Wohnungseinbrüchen bei 16 Prozent im Kreis liegt, nach oben zu treiben. Ein zeitnaher Anruf bei der Polizei , wenn in der Nachbarschaft verdächtige Personen oder gar ein Einbruch vermutet werden, kann zur Ergreifung der Täter führen. Wie vor zwei Monaten, als drei minderjährige Täter in einem Wohngebiet in Wemmetsweiler auf frischer Tat ertappt wurden, weil eine aufmerksame Nachbarin die Polizei alarmiert hatte. "In aller Regel handelt es sich bei den Wohnungseinbrechern um Serientäter ", berichtet Thomas Dräger-Pitz. "Wenn es einmal geklappt hat, versuchen sie es immer wieder", ergänzt Reiner Spies.

Um solche Serientäter handelte es sich auch bei den Diebstählen aus Kraftfahrzeugen, von denen der Polizei im Landkreis Neunkirchen von September 2013 bis März 2014 sage und schreibe 194 Fälle gemeldet worden sind. Alle nach dem gleichen Muster, stets ging es den Tätern um Bargeld aus abgelegten Geldbeuteln. Damit beschafften sich die beiden arbeitslosen Täter Rauschgift, wie sich bei der Festnahme im März herausstellte. Seit dem Zeitpunkt der Festnahme gab es so gut wie keine Autoaufbrüche mehr, berichtet Spies.

Da die Diebstahlserie erst im Frühjahr 2014 aufgeklärt, die Fallzahlen aber noch in 2013 einberechnet wurden, hat auch die Aufklärungsquote der Polizei im Kreis Neunkirchen etwas "gelitten". Statt 59,9 Prozent wie im Jahr 2012 wurden im Jahr 2013 noch 56,8 Prozent aller bekannt gewordenen Straftaten aufgeklärt. Immer noch die beste Quote im ganzen Saarland, "das sagen wir mit Stolz", so Dräger-Pitz. Ein markantes Beispiel für solche Aufklärungsarbeit ist der Ermittlungserfolg in Sachen Brandserie Spiesen-Elversberg. 30 Straftaten brachten die Bevölkerung von Ende 2012 bis Anfang 2013 in helle Aufruhr. "Wir haben weit über 1000 Arbeitsstunden investiert und auch mit verdeckten Maßnahmen gearbeitet, um den Täter aufzuspüren", schildert Spies den Aufwand der Polizei . Dieser habe sich gelohnt, schließlich sei die subjektive Sicherheit der Bürger enorm beeinträchtigt gewesen wegen der Brände.

Insgesamt wurden im Kreis Neunkirchen im vergangenen Jahr 8468 Straftaten registriert, davon 2541 bei der PI Illingen und 5927 bei der PI Neunkirchen . Das ist ein Plus von 3,1 Prozent, wobei es beispielsweise in Ottweiler deutlich weniger Straftaten und dafür in Eppelborn und Spiesen-Elversberg deutlich mehr gab. Insgesamt sehen die Leiter der beiden Inspektionen "keinerlei besorgniserregende Tendenz" der Kriminalität im Kreis. "Alles im grünen Bereich", zieht Dräger-Pitz ein für die Bürger beruhigendes Fazit.

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