Mehr zweisprachigen Unterricht, mehr Schüleraustausche und Patenschaften über Grenzen hinweg: Die Großregion zwischen Rhein, Mosel, Saar und Maas will bei der Bildung enger zusammenarbeiten. Gerade junge Menschen sollten die Chancen der internationalen Großregion nutzen, sagte Saarlands Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) gestern nach einer Fachministerkonferenz der Großregion in Trier .

Rheinland-Pfalz werde Schulen mit einer europäischen Ausrichtung vom nächsten Schuljahr an das Zertifikat "Europaschule" verleihen, kündigte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD ) an. Eine entsprechende Ausschreibung begann am Montag. Rheinland-Pfalz hat derzeit den Vorsitz in der Großregion.

Die Bildungsminister vereinbaren konkret, grenzüberschreitende Projekte, Begegnungen und Kooperationen zwischen Schulen und anderen Partnern zu fördern. Auch die grenzüberschreitende Fortbildung und der Austausch von Lehrern werde intensiviert, hieß es. "Die Intensivierung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Bildungsbereich leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung einer gemeinsamen Identität und zur Gestaltung des gemeinsamen Lebens und Arbeitens in der Großregion", unterstrichen die beiden Minister. Bereits in der Vergangenheit habe man begonnen, in der Bildung zu kooperieren. Als Beispiel nannte Minister Commerçon das zweisprachige Unterrichtsmaterial "Unsere Großregion - ein Kulturkalender für Kinder", das seit dem laufenden Schuljahr an Grundschulen im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Lothringen zum Einsatz kommt. Das Material wurde von Experten aus den Bereichen der frühkindlichen Mehrsprachigkeit , der deutsch-französischen Spracherziehung und der grenzübergreifenden kulturellen Zusammenarbeit entwickelt und findet große Resonanz.