Schüler suchen jüdische und muslimische Spuren

Türkismühle · Die Gesamt- und Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle will den Kontakt zur jüdischen und zur muslimischen Religion suchen. Anlass ist die Teilnahme am Wettbewerb „Trialog der Kulturen“.

22 Schulen aus Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland engagieren sich in diesem Schuljahr für eine bessere Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen in Deutschland. Mit interreligiösen und interkulturellen Projekten nehmen sie am Wettbewerb zum "Trialog der Kulturen" 2014/15 der Herbert-Quandt-Stiftung teil. Eine dieser Schulen ist die Gesamt- und Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle. Sie hat die erste Hürde genommen und konnte die Expertenjury überzeugen. Aus dem Saarland sind insgesamt vier Schulen dabei.

"Als ‚Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage' ist dies eine neue hervorragende Herausforderung für uns alle", kommentierte Schulsprecherin Katharina Welker diesen Erfolg. Ein Jahr lang werden Schüler sich Wissen über verschiedene Religionen und Kulturen aneignen, das Gespräch mit außerschulischen Experten suchen und sich für Dialog und Verständigung einsetzen.

Das Jahresmotto "Trialog vor Ort - Schulen werden aktiv" hat an der Gesamt- und Gemeinschaftsschule Türkismühle ein reges Interesse an dem Wettbewerb geweckt. Zum einen, weil in der Gemeinde Nohfelden vor der Zeit des Nationalsozialismus die größte jüdische Landgemeinde des Saarlandes beheimatet war, deren jüdische Mitbewohner als Nachbarn wesentlich den Heimat raum der Schüler geprägt haben. So wollen die Projektbeteiligten über den Wettbewerb diese Tatsache wieder in Erinnerung bringen und zeigen, wie stark das Judentum in der Gemeinde verwurzelt war und auch heute noch ist.

Zum anderen wurde der Schulgemeinschaft bewusst, wie wenig sie sich als Schule mit dem muslimischen Umfeld beschäftigt. Hier will sie im nächsten Schuljahr Versäumtes nachholen und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass künftig reger Kontakt zu muslimischen Mitbürgern und Gemeinden gepflegt wird.

Neben dieser Suche nach Spuren jüdischen und muslimischen Lebens in einer sehr christlich geprägten Schullandschaft ist es der Schule wichtig, dass sie mit ihren Wettbewerbsbeiträgen Spuren hinterlassen kann.

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