Schneidewind neuer Oberbürgermeister

Homburg · Der künftige Homburger Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind will mit dem neu gewählten Stadtrat eng zusammenarbeiten. Sein unterlegener Konkurrent Peter Fuchs bleibt Leiter der Bundespolizei, will sich aber auch weiterhin in der Homburger Kommunalpolitik engagieren.

 Nachdem am Sonntagabend feststand, dass Rüdiger Schneidewind von der SPD (rechts) die Stichwahl um das Amt des Homburger Oberbürgermeisters gewonnen hatte, gratulierte ihm der unterlegene Peter Fuchs vor dem Homburger Rathaus zum Sieg. Foto: Thorsten Wolf

Nachdem am Sonntagabend feststand, dass Rüdiger Schneidewind von der SPD (rechts) die Stichwahl um das Amt des Homburger Oberbürgermeisters gewonnen hatte, gratulierte ihm der unterlegene Peter Fuchs vor dem Homburger Rathaus zum Sieg. Foto: Thorsten Wolf

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 Pünktlich um 18 Uhr öffnete Rainer Lambert die Briefwahlurne seines Bezirks. Foto: Wolf

Pünktlich um 18 Uhr öffnete Rainer Lambert die Briefwahlurne seines Bezirks. Foto: Wolf

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Pfingstsonntag - kurz nach 19 Uhr: Riesenjubel im Homburger Rathaus. Der letzte der 35 Wahlbezirken ist ausgezählt. Das Endergebnis steht fest: Rüdiger Schneidewind (SPD) ist neuer Oberbürgermeister der Kreis- und Universitätsstadt Homburg. In der Stichwahl setzte er sich gegen seinen Konkurrenten Peter Fuchs von der CDU mit 55,6 Prozent der Stimmen durch. Fuchs erhielt 44,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 41,6 Prozent. Im ersten Wahlgang vor 14 Tagen machten noch 54 Prozent der Homburger von ihrem Stimmrecht Gebrauch.

Der Jubel im überfüllten Rathaussaal, in dem die Wahlergebnisse einliefen, nimmt einige Minuten später noch einmal zu, als der Wahlgewinner mit seiner Gattin Vera erscheint. Nachdem er seinen Wahlkämpfern und den Bürgern gedankt hatte, meinte Rüdiger Schneidewind: "Das Wahlergebnis hat eindeutig gezeigt, dass die Menschen in Homburg eine seriöse und dauerhafte Politik wollen. Und es hat gezeigt, dass die Leute durchaus dankbar dafür sind, wenn Politiker und Verwaltungsleute nicht nur im Wahlkampf für sie da sind." Schneidewind versprach, dass er ab 1. Oktober "ein Oberbürgermeister für alle" sein werde, die Stadt stehe im Vordergrund, nicht die Partei. Die Arbeit werde bereits am Dienstag beginnen, wenngleich der Wahlsieger klarmachte, dass der amtierende Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, mit dem er stets vertrauensvoll zusammengearbeitet habe, noch bis 30. September im Amt ist. Man stehe in Homburg vor schwierigen Aufgaben, ,,aber ich denke, dass Bürgermeister Klaus Roth und ich das in Zukunft gemeinsam mit dem neu gewählten Stadtrat hinbekommen werden".

Der unterlegene Peter Fuchs, der Schneidewind im Rathaus zu dessen Erfolg gratulierte, war zwar von seinem Ergebnis von 44,4 Prozent "nicht gerade begeistert, ich bin aber auch nicht am Boden zerstört". Seine Partei und er hätten eine "gute Kampagne hingelegt, aber der Wähler hat anders entschieden". Die Ausgangsposition für ihn bezeichnete er insgesamt als schwierig. Es sei in den vergangenen Tage schwierig gewesen, Leute für eine Stichwahl zu motivieren. "Die Wahlbeteiligung war sicher nicht der Bringer, da kann niemand zufrieden sein. Wir müssen alle daran arbeiten, dass wieder mehr Leute zur Wahl gehen", sagte Fuchs.

Am Tag nach der Stichwahl war für die Kandidaten und deren Wahlhelfer zunächst Durchatmen angesagt. Die Wahlparty der Sieger hat ihren Tribut gefordert. Bei den Verlierern ging es erwartungsgemäß etwas zurückhaltender zu, da wurden eher die Wunden geleckt.

Peter Fuchs gestern auf die Frage, wie es mit ihm weitergehe: "Ich werde am Mittwoch nach dem Urlaub, den ich für den Wahlkampf genommen habe, meine Arbeit bei der Bundespolizei wieder aufnehmen. Ich habe immer gesagt, dass mir dieser Beruf sehr gut gefällt und ich von der Politik nicht abhängig bin." Seine kommunalpolitischen Tätigkeiten in Jägersburg und im CDU-Kreisverband werde er fortführen. Ob und in welcher Form er sich darüber hinaus in die Homburger Politik einbringen wird, "darüber habe ich mir bislang keine Gedanken gemacht, es gibt derzeit keine Planungen".

Rüdiger Schneidewind gestern gegenüber unserer Zeitung: "Wir haben am Sonntagabend lange und gut gefeiert - es gab ja auch ein gutes Ergebnis zu feiern." Er werde jetzt rasch Gespräche mit allen im Stadtrat vertretenen Parteien aufnehmen. Das Angebot an die CDU zur weiteren Zusammenarbeit stehe nach wie vor. "Ich werde darüber hinaus jedem die Hand reichen, der mitarbeiten möchte", so das künftige Stadtoberhaupt, das eine breite Mehrheit für eine gute Stadtpolitik anstrebt.

> : weitere Berichte zur Homburger OB-Wahl.

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