Schlechte Noten für Bildungsausgaben

Saarbrücken · Im Bildungsfinanzbericht der Bundesregierung für 2013 belegt das Saarland im bundesweiten Vergleich einen der letzten Plätze. Für die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), den Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV), die Landeselterninitiative für Bildung und die Saar-Grünen ist dies ein Zeichen, dass das Saarland bei den Bildungsausgaben kräftigen Nachholbedarf hat.

Bei den Bildungsausgaben pro Person im Jahre 2012 liegt das Saarland im Ländervergleich mit 1141 Euro auf dem drittletzten Platz. In Relation zu dem Gesamthaushalt von Land und Kommunen beträgt der Anteil der Bildungsausgaben im Saarland 22,5 Prozent. "Der vom Land eingeschlagene Weg, den Anteil der Bildungsausgaben im Landeshaushalt auf 30 Prozent zu erhöhen, muss forciert werden", sagt der GEW-Landesvorsitzende Peter Balnis. Die Forderungen des Deutschen Beamtenbundes Saar, den Bildungsbereich stärker an Sparmaßnahmen zu beteiligen, erteilt Balnis eine klare Absage. "Es reicht nicht aus, Ziele im Koalitionsvertrag festzulegen, sie müssen auch umgesetzt werden", sagt die SLLV-Landesvorsitzende Lisa Brausch. Sie fordert, den Abbau von 588 Lehrerstellen bis zum Jahre 2020 "zu überdenken". Zusätzlich will der Verband Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen der Lehrer und zusätzliche Mittel für die Umsetzung der Inklusion.

Auch die Landeselterninitiative für Bildung erachtet es als notwendig, den geplanten Abbau von Lehrerstellen zu korrigieren. "Die derzeitigen Planungen der Landesregierung gehen aber in eine komplett andere Richtung", bemängelt bildungspolitische Sprecher der Saar-Grünen, Klaus Kessler. Das notwendige Geld für Bildungsinvestitionen sei vorhanden, werde jedoch an falscher Stelle verwendet.

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