Saarpfalz-Center will kämpfen

Homburg · Das Saarpfalz-Center in der Homburger Talstraße hat seit seinem Bestehen immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Nun sorgen Spekulationen über einen Auszug des Media-Marktes wieder für Aufregung.

 Bernd Brinkmann und Ursula Busch von der Werbegemeinschaft des Saarpfalz-Centers machten gestern die Zukunft des Hauses an der Talstraße nicht unbedingt von einem Verbleib des Media-Marktes abhängig. Foto: Thorsten Wolf

Bernd Brinkmann und Ursula Busch von der Werbegemeinschaft des Saarpfalz-Centers machten gestern die Zukunft des Hauses an der Talstraße nicht unbedingt von einem Verbleib des Media-Marktes abhängig. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Steht und fällt das Saarpfalz-Center mit dem Media-Markt? Nachdem die Firmenzentrale in Ingolstadt vor einigen Tagen kein eindeutiges Bekenntnis zum Standort abgab (wir berichteten), hat sich nun die Werbegemeinschaft des Saarpfalz-Centers zu Wort gemeldet. Die Kernbotschaft der eigens anberaumten Pressekonferenz: Sollte der Media-Markt als klassischer Frequenzbringer das Saarpfalz-Center tatsächlich verlassen, so sei das grundsätzlich nicht existenzgefährdend.

Die Überbringer dieser Botschaft - unter anderem Mitglieder der Werbegemeinschaft, darunter Ursula Busch und Hauptmieter Bernd Brinkmann -, skizzierten eine andere Zukunftsperspektive. Brinkmann: "Wir stellen für uns fest, dass es ein Leben hier im Center vor dem Einzug des Media-Marktes gegeben hat. Und wir können uns auch ein Leben nach einem möglichen Auszug vorstellen." Er werte es sogar als Chance, "Dinge im Saarpfalz-Center noch einmal neu zu ordnen, wenn noch einmal eine solche Veränderung eintritt".

Natürlich wolle man Media-Markt halten, "aber es wäre falsch, die Botschaft zu senden, dass ohne einen solchen Elektronik-Fachmarkt dieses Center nicht funktioniert." So kündigte Brinkmann im Fall eines Media-Markt-Auszugs auch an, in einem letzten Schritt mit seiner Firma "auf die frei werdenden Flächen zu ziehen".

Aktuell habe sich das Saarpfalz-Center mit seinen 10 400 Quadratmetern Netto-Verkaufsfläche nach finanziellen Schwierigkeiten Ende der 90er Jahre, der dadurch nötigen Reorganisation und dem Einzug von Media-Markt Anfang des vergangenen Jahrzehnts, gut entwickelt. Dass man diese Botschaft im Zuge der Diskussionen um die Enklerplatz-Bebauung nicht deutlicher in der Öffentlichkeit verbreitet habe, räumte Bernd Brinkmann auf Nachfrage unserer Zeitung als Fehler ein.

Gerade der geplante Bau eines Einkaufscenters auf dem Enklerplatz werde aber die Existenz des Saarpfalz-Centers in Frage stellen. "Aus meiner persönlichen Sicht wäre dies das Ende für mein Engagement hier im Center", so Brinkmann. Sinnvoll hingegen sei für ihn eine großflächige Bebauung des Enklerplatzes - etwa mit einem Elektronikfachmarkt, einem Lebensmittelhandel, einem Baumarkt oder, "das ist und bleibt natürlich Wunschdenken", mit einem Ikea-Einkaufshaus.

Seine Ablehnung eines Einkaufscenters begründete Brinkmann mit der zu erwarteten Doppelung im Angebot zwischen Saarpfalz-Center und einer nahen Konkurrenz auf dem Enklerplatz. Dies führe zu einer Umverteilung zu Lasten der, so Brinkmann, sowieso schon geringen Gewinnmargen. In diesem Zusammenhang nannte er auch die von ECE-Gegnern immer wieder ins Spiel gebrachte "Knochenlösung", also je ein kleines Center auf dem Enklerplatz und dem Vauban-Carree, als "weit weg von der Realität."Bernd Brinkmann gestand ein, in Richtung des möglichen Center-Betreibers ECE schon signalisiert zu haben, in einem neuen Einkaufscenter auf dem Enklerplatz präsent sein zu wollen. "Dann würden wir das Saarpfalz-Center in Frage stellen und so das Aus für diesen Standort sehen", sagte er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort