Surfen Die Stehparty nimmt dann doch Fahrt auf

Bosen · Im vergangenen Jahr fielen die Saarlandmeisterschaften der Surfer Corona zum Opfer. In diesem Jahr ging’s für die Sportler wieder aufs Wasser. Am Bostalsee wurde um die Titel gekämpft – und mit dem Wind.

 Robin Rockenbauch vom Windsurf-Club Saar (vorne) legt sich ins Zeug. In der Gesamtwertung war er am Ende Zweiter – und der schnellste Saarländer.

Robin Rockenbauch vom Windsurf-Club Saar (vorne) legt sich ins Zeug. In der Gesamtwertung war er am Ende Zweiter – und der schnellste Saarländer.

Foto: B&K/Bonenberger / B&K

24 Windsurfer hatten am Wochenende für den Saar-Surf-Cup am Bostalsee gemeldet. Der olympische Dreieckskurs auf der Wasserfläche war gesteckt. „Ich bin froh, wenn es losgeht, so viele Wettkämpfe gab es in der letzten Zeit ja nicht“, sagte der für Wilhelmshaven startende Fabian Aldinger.

Der in Landau wohnende Surfer ist Abonnement-Sieger am Bostalsee und war erneut der Favorit auf den Gesamtsieg. Und den konnte ihm eigentlich nur der 20-Jährige Robin Rockenbauch vom Windsurfclub Saar streitig machen. „Es ist mein erstes Jahr bei den Erwachsenen und das mit dem längeren Raceboard“, dämpfte er allerdings etwas die Erwartungen.

Ehe die beiden mit den Brettern aufs Wasser durften, standen sie beim Briefing einer ehemaligen Größe im Surfsport gegenüber: Ex-Weltklasse-Surferin Anja Müller aus Bobenheim-Roxheim, Schwester der mehrfachen Weltmeisterin im Windsurfen, Jutta Müller, hatte die Wettfahrtleitung übernommen. „An beiden Tagen wollen wir insgesamt sieben Wettfahrten starten. Heute fünf und am Sonntag zwei“, teilte Müller den Teilnehmern mit.

Allerdings hielt sich am Samstag der Wind zunächst vornehm zurück. „Wir haben lediglich ein, zwei Beaufort an Windstärke, da stehen wir nur in der Gegend rum“, scherzte Carsten Burger vom Windsurfclub Saar. Doch Wettfahrtleiterin Müller prophezeite noch: „Es ist im Laufe des Tages mehr Wind angesagt – und den wollen wir ausnutzen.“ In der Raceboard-Klasse sind bei den Erwachsenen Segel bis maximal 9,5 Quadratmeter zugelassen. 

Favorit Aldinger erwischte den besten Start und kreuzte als Erster bis zur Luvtonne. „So richtig schwierig waren die Bedingungen und der Kurs nicht“, meinte er. Ihm sei von Anfang klar gewesen, dass es mit Konkurrent Rockenbauch zu einem Zweikampf um den Gesamtsieg kommen werde. Aldinger fand immer die Ideallinie, umkurvte eng die Tonnen und gewann am Samstag alle fünf Wettfahrten. „Ich wollte nicht voll auf Angriff fahren“, erklärte Rockenbauch, der jedes Mal als Zweiter das Ziel erreichte.

Am Sonntag änderten sich die äußeren Bedingungen. „Wir haben böigen Nordwind, der wird sehr viel drehen und ist tricky zu fahren“, sagte Rockenbauch. Der Reiz sei, den optimalen Weg um den Kurs zu finden. Mit deutlich mehr Wind in den Segeln als am Vortag flitzten die Boards am zweiten Wettfahrttag über die Oberfläche des Sees. Die Sieger war aber erneut der gleiche: Nach beiden Läufen lag Aldinger vorne. „Etwas Glück und die Ausdauer waren ausschlaggebend“, fand Aldinger, der durch den Gesamtsieg auch ordentlich Bundesligapunkte sammeln konnte.

Platz zwei holte erneut Rockenbauch, der sich damit für die deutsche Meisterschaft am Steinhuder Meer qualifizierte – und sich gleichzeitig den Titel des Saarlandmeisters sicherte. „In der Spitze ist Deutschland gut besetzt, da ist es schon sehr schwierig, überhaupt unter die besten fünf Windsurfer zu kommen“, freut sich der in Saulheim wohnende Rockenbauch bereits auf die DM.

Seine Mama Jutta, Sportwartin des Windsurfclubs Saar, belegte Platz vier und wurde damit Saarlandmeisterin. Platz fünf ging an Carsten Burger.

„Wichtig ist, dass sich unsere Jugendarbeit auszahlt“, freute sich die Sportwartin. Und das tut sie: Der 14-jährige Felix Burger schnappte sich die Saarlandmeisterschaft in der Klasse U15. „Am Samstag war alles okay. Am zweiten Tag musste ich bei dem böigen Wind viel mehr pumpen und es waren einige Dreher drin, die man nicht berechnen konnte“, zog Burger im Ziel Bilanz. Gemeinsam mit seiner Schwester Emily landete er auch in der Teamwertung ganz vorne. Den gleichen Erfolg ließ das Erwachsenenteam des Ausrichters noch folgen. „Es waren zwar weniger Teilnehmer als vor zwei Jahren am Start, aber wir sind dennoch hochzufrieden, dass wir den Saar-Surf-Cup mit der Meisterschaft organisieren durften“, bilanzierte Sportwartin Rockenbach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort