Saarland soll stark und modern werden

Merzig · Auf Einladung des Arbeitskreises Wirtschaft hat Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) einen Vortrag in Merzig gehalten. Dabei wies die Landespolitikerin dem hiesigen Mittelstand hohe Bedeutung zu.

 Vorstandsvorsitzender Frank Jakobs (am Rednerpulu) freute sich, dass das AKW-Treffen wieder einmal in der Sparkasse in Merzig stattfand. Fotos: SPARKASSE/MANFRED MÜLLER

Vorstandsvorsitzender Frank Jakobs (am Rednerpulu) freute sich, dass das AKW-Treffen wieder einmal in der Sparkasse in Merzig stattfand. Fotos: SPARKASSE/MANFRED MÜLLER

 Ministerin Anke Rehlinger bei ihrem Vortrag.

Ministerin Anke Rehlinger bei ihrem Vortrag.

Der Arbeitskreis Wirtschaft (AKW), eine freiwillige Vereinigung vornehmlich kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie Freiberufler aus unterschiedlichen Branchen der Großregion mit Sitz in Saarbrücken, hat seine Mitglieder und Gäste zu einem Informationsabend nach Merzig in die Sparkasse eingeladen. Besonderer Gast war die stellvertretende Ministerpräsidentin des Saarlandes und Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Anke Rehlinger (SPD).

Im Gemeinschaftsraum der Sparkassen-Hauptstelle freute sich Vorstandsvorsitzender Frank Jakobs auch im Namen seines Vorstandskollegen Wolfgang Fritz zur Begrüßung, dass das AKW-Treffen wieder einmal in der Sparkasse stattfinde. Der Arbeitskreis Wirtschaft verstehe sich vor allem als eine Institution, die Beziehungen von Unternehmen untereinander in einem regionalen und globalen Netzwerk fördere und mit Kooperationspartnern in Wirtschaft und Politik zusammenarbeiten möchte. "Auch aus dieser Motivation heraus gehört die Sparkasse Merzig-Wadern bereits seit 1982 dem Arbeitskreis Wirtschaft an und ist somit Gründungsmitglied", sagte der Sparkassenchef.

Standort unterstützen

Unter dem Motto "MZG - Menschen Zukunft Geben" sehe die Sparkasse es als ihre vorrangigste Aufgabe an, den Wirtschaftsstandort Merzig-Wadern mit all seinen Stärken und Chancen zu unterstützen. Und mit einem Marktanteil von über 53 Prozent, so Jakobs, könne man selbstbewusst sagen, dass "wir eine tragende Säule des Landkreises Merzig-Wadern sind." Der Sparkassendirektor bekannte sich ausdrücklich zum Thema des Abends. Er versicherte: "Ich bin mit ganzem Herzen dabei, wenn es um die Umsetzung dieses Zieles geht", und zeigte sich mit Blick auf das Auditorium auch "sicher, dieses Ziel zu erreichen".

AKW-Vorstandsvorsitzender Bernhard Sembritzki zeigte sich stolz, die Wirtschaftsministerin für das Impulsreferat gewonnen zu haben. Man wisse um die Bedeutung ihres Ministerium für die Zukunft des Landes: "Es wird der Dreh- und Angelpunkt sein, ob das Saarland siegt oder untergehen wird". Angesichts einer mit "Sorgen behafteten Situation" käme ihm eine Schlüsselrolle in Bezug auf wirtschaftliches Wachstum und Neuansiedlungen zu.

"Wir machen das Saarland stark und modern" war das Thema des Referates von Anke Rehlinger. Zu Beginn ihrer rund einstündigen Rede bezeichnete sie die Zukunftsfähigkeit und Eigenständigkeit des Saarlandes als wichtigste Aufgabe und zentrale Herausforderung, vor der das Land stehe. Das Thema Fachkräftesicherung sei dabei ein bedeutendes Feld, das es zu bearbeiten gelte, denn bis 2025 rechne man mit 85 000 weniger Erwerbstätigen, "wenn wir nichts machen".

Werben von Auswärtigen

Besonders die 42 000 kleinen und mittelständischen Unternehmen mit rund 230 000 Beschäftigten gelte es zu unterstützen. "Rund 62 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Bereich machen deutlich, welche Relevanz der Mittelstand im Saarland hat", sagte die Ministerin.

Die Industrie als zweiter wichtiger Bereich der Saarwirtschaft, in dem 25 Prozent der Bruttowertschöpfung generiert werde, sehe sich derzeit vor allem mit dem Thema Energie konfrontiert. Zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) berichtete Rehlinger über den aktuellen Verfahrensstand.

In ihren Ausführungen spannte die 38-Jährige einen weiten Themenbogen von Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit über die Bedeutung des Wirtschaftswachstums, Tourismus (Wandern und Kulinarik, Medizin- und Gesundheitstourismus), Verkehrsinfrastruktur (Bahn und Flughafen) bis hin zur aktuellen Dachmarkenkampagne "Großes entsteht immer im Kleinen". Dem Motto folgend "Tue Gutes und sprich drüber" werbe man dafür, dass möglichst viele Auswärtige den Weg in unser Land finden, erklärte die Politikerin. Denn einer Umfrage zufolge könnten 50 Prozent der jungen Menschen und Unternehmer nichts mit dem Saarland anfangen.

Nach ihrem Vortrag beantwortete die Ministerin bereitwillig ("das gehört zu meiner dialogorientierten Politik") die Fragen der Besucher. Auch nach dem offiziellen Teil stand sie den Unternehmern und Vertretern wichtiger Institutionen Rede und Antwort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort