Spektakulärer Rekord Angler aus dem Saarland ziehen riesigen Wels aus dem Bostalsee
Bosen · Den saarländischen Anglern Timo Beier und Dietmar Loch gelang ein wirklicher Riesenfang. Mitten in der Nacht biss er an. Wie lange der Fang dauerte und wie groß der Rekord-Fisch letztendlich war.
Schon seit einigen Jahren haben die Angelkameraden Timo Beier aus Lindscheid und Dietmar Loch aus Alsweiler fast ausschließlich den Wels (Waller) im Visier. Jetzt brachte eben jene Fischart den saarländischen Rekord. Wie Gewässerwart Erich Fuchs berichtet, zogen die beiden ein Riesenexemplar mit einer Größe von 2,29 Meter und einem Gewicht von 80 Kilo aus dem Bostalsee. „Die Krönung der kontinuierlichen Jahre langen Jagd auf den Wels“, bewertet Fuchs.
Bis der Rekord-Wels im Boot lag, dauerte es 20 Minuten
Vergangenen Samstag, 27. Juli, ging es für Beier und Loch mit dem Angelboot auf den Stausee hinaus. Um 2.30 Uhr erfolgte ein sehr heftiger Biss. Die Angelrute bog sich unglaublich. Beim Drill wechselten sich die beiden Kameraden ab. Nach etwa 20 Minuten lag dann der Rekord-Wels im Boot, wie der Gewässerwart weiter schildert. Den erfahrenen Anglern, die mit einer Ausnahmegenehmigung für Hegefischen in der Nacht am Bostalsee auf Wels angeln durften, sei sofort klar gewesen, dass sie eventuell saarländische Angelgeschichte geschrieben haben. Timo Beiers Frau Tina, die auch an Bord war, konnte nicht glauben, was sie sah.
Wie Fuchs berichtet, habe er sich beim Vize-Präsidenten des Fischereiverbands Saar, Bernd Hoen, erkundigt, ob dort schon ein größerer Welsfang gemeldet wurde. Dem war nicht so. Somit sind die Bostalsee-Angler Beier und Loch die neuen saarländischen Wels-Rekordhalter.
So alt könnte der Wels gewesen sein
Wie der Gewässerwart erläutert, sei ein Wels dieser Größe zwischen 20 und 25 Jahre alt. Obwohl die Fischart so groß wird und nicht gerade ästhetisch aussehe, sei sie für den Menschen völlig ungefährlich. Im natürlichen Kreislauf im Habitat Bostalsee spiele der Wels eine wichtige Rolle. Auf seiner Speisekarte stehen beispielsweise kranke oder verletzte Fische sowie auch die ungeliebte Schwarzmund-Grundel. Allerdings habe in den vergangenen Jahren der Bestand an Welsen stark zugenommen, so dass durch berechtigte Angler Nacht-Hegefischen durchgeführt werden.
Und wie ging es mit dem geangelten Riesen weiter? Wie Fuchs erläutert, darf der Wels nicht zurück in den See gebracht werden. Stattdessen werde er weiterverwertet und schließlich
zu Nahrung.
Die beiden Rekord-Angler konnten schon zuvor beachtliche Exemplare fischen, wie Fuchs weiß. Der bislang größte gemeldete Fang eines Welses gelang ihnen 2019 im Bostalsee. Die Maße damals: 2,25 Meter und ein Gewicht von 75 Kilo. Damit landete das Duo keinen rekordverdächtigen Fang, denn bereits im Jahr 1998 hatte ein Angelkollege im Vereinsweiher in Rehlingen ein 2,25 Meter langes Exemplar gefangen. „Das war seinerzeit nicht nur der saarländische, sondern auch der deutsche Rekord-Wels“, weiß Fuchs.
Die beiden Angler wollen noch einen neuen Rekord
Im Jahr 2022 wollte Timo Beier mit seiner Spinnrute einen Zander oder Barsch fangen. Sein Köder wurde aber von einem Wels von 2,12 Metern genommen. Hinzu kamen im gleichen Jahr einige Welse der Größen 1,10 Meter bis 1,40 Meter. Ein Exemplar von 1,45 Metern zog Beier am 21. Juli aus dem Bostalsee. Knapp eine Woche vor dem Rekord-Fang.
Doch auf diesem wollen sich Beier und Loch nicht ausruhen. Wie der Gewässerwart weiß, haben die beiden bereits ein neues Ziel vor Augen, nämlich den eigenen Rekord zu toppen. Da bleibt nur: „Petri heil!“