Markt Reise in die Zeit der Ritter und Hexen

Nohfelden · Der 22. Mittelaltermarkt sorgte wieder für jede Menge Spaß und Spektakel – und war auch vom Regen nicht unterzukriegen.

 Die Falknerei der Grafen von Strzemieczny

Die Falknerei der Grafen von Strzemieczny

Foto: Jennifer Sick

Ritter und Burgdamen, Wikinger und Wegelagerer, Folterknechte und Marketenderinnen, Könige und Hofnarren – sie alle waren am Wochenende nach Nohfelden gekommen, um gemeinsam mit zahlreichen Besuchern den 22. Mittelaltermarkt an der Burg zu feiern.

Zwei Tage lang reisten Gäste und Akteure gemeinsam in die Vergangenheit. Und damit das auch gut gelang, hatte man sich für den Markt einiges einfallen lassen: Ein abwechslungsreiches Programm sorgte für Kurzweil. Auf drei Bühnen, beziehungsweise Aktionsplätzen, traten Musikgruppen, Gaukler, ein Zauberer und Bauchtänzer auf. Auch eine Feuershow und ein Schaukampf zwischen zwei Rittergruppen gehörten mit zum Programm des Marktes. Selbst strömender Regen konnte die tapferen Kämpfer nicht von ihren Schlachten abhalten. „Hoffentlich fangen sie nicht an zu rosten“, scherzte eine Schildmaid, die gemeinsam mit vielen anderen Besuchern das Spektakel aus einem trockenen Zelt heraus beobachtete.

Neben dem Showprogramm lockten auch die Verkaufsstände viele Besucher nach Nohfelden. Bei den zahlreichen Händlern blieb kaum ein Wunsch offen. Egal ob Schmuck, Lederwaren oder Schwerter aus Holz, die Verkäufer hatten einiges zu bieten. Dabei legten viele großen Wert darauf, mit ihrem Stand einigermaßen authentisch und nicht allzu modern rüberzukommen. So zum Beispiel der Met- und Likörhändler Malus domesticus. Er hatte nicht etwa Kirschmet oder Rhababerlikör im Angebot. Nein, auf seinen Tischen fand man Märtyrerblut, Einhornglanz und sogar Elfenpipi. Außerdem war der angeblich zeitreisende Magier auch gerne bereit, jedem Besucher von seinem bewegten Leben auf der Insel Caldea zu erzählen, von wo aus er regelmäßig aus dem 13. Jahrhundert in die Gegenwart reist, um seine Tränke an den Mann zu bringen.

Nicht jeder Händler hatte sich solch eine detaillierte Hintergrundgeschichte ausgedacht, doch hinter allen Ständen fand man auf dem Mittelaltermarkt gewandete Menschen, die gerne zu einem kleinen Plausch bereit waren. Einige von ihnen hatten keine Waren, sondern Dienstleistungen im Angebot. So gab es unter anderem eine Wahrsagerin, die Neugierigen ihre Zukunft mittels Handlesen oder Kartenlegen weissagte, eine Hennamalerin, die die Haut mit floralen Mustern verzierte, und auch einen Künstler, der mutigen Besuchern echte Tattoos als bleibende Erinnerung verpasste.

 Ob Gaukler oder Musikanten: Die Akteure des Mittlelaltermarktes zeigen sich von ihrer bunten Seite.

Ob Gaukler oder Musikanten: Die Akteure des Mittlelaltermarktes zeigen sich von ihrer bunten Seite.

Foto: Jennifer Sick
 Selbst der Regen stört die Schaukämpfer nicht.

Selbst der Regen stört die Schaukämpfer nicht.

Foto: Jennifer Sick

Ebenfalls authentisch ging es an der Falknerei der Grafen zu. Hier konnte man bei den Grafen von Strzemieczny echte Greifvögel wie Eulen oder Adler bewundern und Fotos der Tiere machen. Zwischen den Ständen trafen Besucher außerdem immer wieder auf Akteure des Marktes, die mit Gesang, Tanz und anderen Einlagen für Abwechslung sorgten. So zum Beispiel auch die Kling-Klang-Glöckchenhexe, die gemeinsam mit ihrem Helfer Drachenelf die Kinder begeisterte. Sie war nämlich auf der Suche nach einem Namen für ihre frisch geschlüpfte Baumschlange. Wer mochte, konnte seinen Namen mit einer Zauberfeder in ein großes Buch schreiben, und am Ende des Tages durfte sich das Tier der Hexe dann den schönsten raussuchen. „Aber der Schlange hat jeder Name so gut gefallen, dass sie einfach alle aneinandergereiht hat und nun dementsprechend einen ganz langen Namen trägt“, verriet die Hexe mit einem schelmischen Augenzwinkern.

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