Rehlingens Leichtathleten mit Rekord-Ergebnis

Rehlingen/Leipzig · Es war das stärkste Team, das der LC Rehlingen jemals zu deutschen Meisterschaften schickte. Und prompt kehrten die fünf Athleten mit dem besten Ergebnis der LCR-Geschichte zurück: Gold, Silber und zwei Mal Bronze lautete ihre eindrucksvolle Medaillenbilanz.

 Saar-Rekord in der Sandgrube: Dreispringer Martin Jasper flog erstmals in seiner Karriere über 16 Meter und wurde Dritter. fotos: jungmann

Saar-Rekord in der Sandgrube: Dreispringer Martin Jasper flog erstmals in seiner Karriere über 16 Meter und wurde Dritter. fotos: jungmann

 Annett Horna hat allen Grund zu lachen. Sie holte erneut den Titel.

Annett Horna hat allen Grund zu lachen. Sie holte erneut den Titel.

Den Höhepunkt aus Rehlinger Sicht bekamen die mitgereisten Fans bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig gegen Ende der zweitägigen Titelkämpfe zu sehen: Annett Horna setzte sich über 1500 Meter nach einem unwiderstehlichen Spurt gegen die Mitfavoritin Denise Krebs aus Wattenscheid durch. Zuvor hatten sich die zwölf Finalistinnen sechs Runden lang mit verhaltenem Tempo begnügt und der sprintstarken Wahl-Saarländerin so in die Karten gespielt.

Auf der Innenbahn vom Läuferpulk eingeschlossen, vertraute Horna geduldig auf die zu erwartende Beschleunigung ihrer vorne liegenden Freundin Krebs. Und 200 Meter vor Schluss war es dann soweit: Die Wattenscheiderin versuchte, sich mit einem energischen Antritt abzusetzen. Horna hechtete hinterher, schloss 100 Meter vor dem Ziel auf - und rang Krebs auf der Zielgeraden nieder. Für die Rehlingerin war es nach dem Vorjahres-Sieg in Dortmund die erfolgreiche Titelverteidigung und ein Triumph, der sie optimistisch auf die Freiluft-Saison blicken lässt.

Nur Silber für Christian Reif

Platz zwei für Weitspringer Christian Reif entsprach bei einer Weite von nur 7,89 Meter dagegen nicht den Erwartungen, die man nach den bisherigen Hallenwettkämpfen gehegt hatte. Enttäuscht und ratlos saß er in der Arena Leipzig neben seinem Bezwinger Julian Howard (7.98 Meter) und wartete auf die Siegerehrung. Eigentlich hatte sich Reif im Vorfeld sehr gut gefühlt. Warum es an diesem Nachmittag nicht klappte, war ihm ein Rätsel. Trainer Uli Knapp hatte dafür eine Erklärung: "Wir haben vergangene Woche nicht richtig trainiert, nur spielerisch." Eine Erkältung schien auch noch etwas nachzuwirken. Die hielt Reif bereits knapp zwei Wochen zuvor davon ab, beim Meeting in Birmingham zu starten. "Hoffentlich nehmen sie mich mit nach Sopot", seufzte der deutsche Jahresbeste. In der polnischen Stadt findet ab dem 7. März die Hallen-WM statt.

Dreispringer Martin Jasper bei seinem Wettkampf zuzusehen, kam zunächst eher einer Folter gleich. Nach zwei ungültigen Versuchen ging es nur noch darum, das Minimalziel Finaleinzug zu schaffen. Das gelang zwar - allerdings mit einem Hopser auf nur 14,83 Meter. Was Jasper dann aber im vorletzten Versuch in den Sand nagelte, sollte für alles entschädigen: Mit 16,01 Metern übertraf der 25-Jährige zum ersten Mal die ominöse 16-Meter-Marke und stellte damit einen Saarland-Rekord auf. Der ungültige Versuch zum Abschluss war nach Rang drei locker zu verschmerzen.

Die zweite Bronze-Medaille holte Patrick Zwicker. Mit seinen knapp 20 Jahren gehört er in Deutschland zu den Hoffnungsträgern über 800 Meter. Im Leipziger Finale musste sich der U20-Europameister von 2013 mit der Routine der deutschen Meister Andreas Lange und Sören Ludolf auseinandersetzen. Die beiden ließen Zwicker zunächst vorne laufen. Dann 250 Meter vor dem Ziel zog Lange an und kämpfte sich am Rehlinger vorbei. Zwicker gelang es danach nicht mehr, einen Gegenschlag zu setzen. Nach einem erbitterten Endspurt musste er auch Ludolf, den er 2014 schon zweimal besiegt hatte, ziehen lassen - um sechs Hundertstel.

Der 23-jährige Philipp Stief lief über 3000 Meter in 8:14,75 Minuten die zweitbeste Zeit seiner Karriere. Im Finale war mit Homiyu Tesfaye, Carsten Schlangen, Richard Ringer, Steffen Uliczka und Clemens Bleistein die deutschen Mittelstrecken-Elite versammelt. Platz zehn war daher aller Ehren wert.

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